„Todesbrücke Versagen der Ingenieurswissenschaft“
Italien steht unter Schock: Der Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke in der Hafenstadt Genua hat mindestens 35 Menschen in den Tod gerissen. Die im Jahr 1967 eingeweihte Morandi-Brücke auf der Autobahn A10, der berühmten Urlaubsverbindung „Autostrada dei Fiori“, stürzte in mehr als 40 Metern Höhe auf einem zwischen 100 und 200 Meter langen Stück ein. Nach dem Unglück wurde sofort der Zustand der Brücke, die in Italien einst als „Meisterwerk der Architektur des 20. Jahrhunderts“ gefeiert wurde, kritisiert. Bereits vor zwei Jahren warnte Antonio Brencich, Professor an der Universität in Genua und Experte für Stahlbeton: „Von wegen Meisterstück, die Morandi-Brücke ist ein Versagen der Ingenieurswissenschaft.“ Im Visier seiner Kritik steht der bereits verstorbene römische Architekt der Brücke, Riccardo Morandi. Denn auf einem seiner Brückenbauwerke gab es vor einigen Jahrzehnten schon einmal ein ähnlich tragisches Unglück.