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2021

Wahlkampfauftakt in Heidelberg: Von Kretschmann gibt’s den "dicken grünen Haken"

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		Wahlkampfauftakt in Heidelberg:  Von Kretschmann gibt’s den

Von Sören S. Sgries

Heidelberg. Als alles vorbei ist an diesem Mittwochabend, die Sonne versinkt schon am Horizont, findet man in der Heidelberger Bahnstadt nur strahlende Augen über den FFP2-Masken. "Mir hat’s Spaß gemacht", jauchzt Sandra Detzer, die Landesvorsitzende der Grünen. "Ein echter Motivationsschub." Und auch Südwest-Spitzenkandidatin Franziska Brantner spricht von einem "richtigen Elan" durch diesen Abend in "ihrer" Stadt. "Mir gibt das unglaublich viel."

Vorausgegangen waren zwei Stunden Wahlkampferöffnung mit zwei prominenten Gästen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Einerseits Annalena Baerbock, die jugendlich wirkende 40-Jährige – ohne Regierungserfahrung aber mit dem Drang ins Kanzleramt. Und auf der anderen Seite Winfried Kretschmann, 73, in seiner dritten Amtszeit als Ministerpräsident im Südwesten – ein knorriges Unikat, aber der erfolg- und einflussreichste Grüne bundesweit.

Passt das zusammen? Na klar, so die Botschaft, die hier den rund 230 Gästen in der "Kleinen Freiheit", dem Biergarten vor der Halle02, und den Zuschauern im Netz, auf Facebook, Youtube und Instagram zugerufen wird. Dominiert wird das Publikum vom Parteivolk. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ist in ihrer Heimatstadt natürlich dabei, Kulturbürgermeister Wolfgang Erichson, auch Gemeinderäte wie Halle-Hausherr Felix Grädler. Zahlreiche Nachwuchs-Grüne sind zudem offenbar aus dem ganzen Land nach Heidelberg geeilt. Aber auch ein "parteiloser" Beobachter lässt sich die Begegnung mit Ministerpräsident und möglicher Kanzlerin nicht entgehen: Oberbürgermeister Eckart Würzner.

Zunächst allerdings entert die "Abteilung Attacke" die Bühne – so jedenfalls wirkt der Auftritt von Landeschefin Detzer. "Ja, mit dieser Wahl stellen wir die Machtfrage", erneuert die 41-Jährige die Kampfansage der Grünen. "Die CDU hat kein Abo auf das Kanzlerinnenamt." Und sie scheut auch nicht einen schmutzigen Tiefschlag gegen den CDU-Kandidaten: "Regieren ist auch eine Stilfrage", setzt Detzer an, um dann nachzulegen: "Genau deswegen wäre der lachende Laschet eine Fehlbesetzung." Abfällige Spottnamen über politische Konkurrenten: Das kennt man sonst eher aus dem Instrumentarium Donald Trumps, der gegen "Crooked Hillary" (betrügerische Hillary) und "Sleepy Joe" (schläfriger Joe) zu Felde zog.

Werden die Grünen jetzt doch auch selbst ein bisschen eklig, nach wochenlangen Angriffen auf die eigene Spitzenfrau wegen Biografie und Buch?

Nicht, wenn es nach Kretschmann geht. "Immerhin einer mit Krawatte", tritt er mit einem Schmunzeln und im Anzug ans Mikrofon. Um dann die großen Linien zu zeichnen, warum Grüne in der Regierung – aktuell im Land, künftig vielleicht in Berlin – so wichtig seien. "Noch können wir den Klimakollaps verhindern", doziert er. Dafür müsse man aber die gesamte Gesellschaft mitnehmen. Das gehe auch mit dem Klimaschutz, gibt er sich überzeugt. "Wenn man sich hinter einer großen, wichtigen Idee vereinen kann, dann stärkt das den Zusammenhalt."

Und dann leistet sich ausgerechnet Kretschmann den einzigen Patzer des Abends. Noch nachhaltig beeindruckt vom Besuch in einem Zementwerk in Allmendingen nahe Ulm, das er am Vormittag mit Baerbock besucht hatte, fängt der Ministerpräsident an zu schwärmen: Von der über 150-jährigen Geschichte des Familienunternehmens. Vom Innovationsgeist auf der Schwäbischen Alb. Von der "grauen Energie", also der im Baustoff gebundenen Energie, die man mit modernen Lösungen sparen könne.

Was dabei der Fehler ist? Diese Passage seiner Rede strahlt leider komplettes Desinteresse an dem Ort aus, an dem sie gehalten wird. Während Kretschmann fordert: "Wir müssen uns ganz anders auseinandersetzen mit dem Bauen", steht er schließlich inmitten der Großbaustelle Bahnstadt. Gegenüber der vielstöckige, betongraue Rohbau des künftigen Konferenzzentrums. Zahlreiche Baukräne ragen in den Himmel. Dazu kein Wort. Und dann gibt es ja noch "Heidelberg Cement", wo das Thema "klimaneutrale Zementproduktion" durchaus auch eine Rolle spielt...

Aber wichtiger ist ja eh der Auftritt der Kanzlerkandidatin. Leidenschaft für die Sache, Augenmaß und Verantwortungsgefühl brauche ein Politiker, sagt Kretschmann. "Bei Annalena mache ich hinter jede dieser drei Eigenschaften einen dicken grünen Haken". Dann gehört die Bühne ihr.

Und die 40-Jährige, die zuletzt ordentlich Gegenwind zu spüren bekam, wirkt tatsächlich ziemlich locker, gelöst, fast schon entspannt. Ohne Redemanuskript, scheinbar komplett frei, umwirbt sie ihr Publikum – wenn auch nur 15 Minuten lang, ehe es in eine knappe Fragerunde geht. Jetzt sei die Zeit, um grüne Politik umzusetzen, so ihre Botschaft. "Wer jetzt noch nicht verstanden hat, dass Klimaneutralität unsere Zukunftsaufgabe ist, der gefährdet unsere Zukunft." Es gehe "um unsere Kinder".

Sich selbst sieht die Potsdamerin in der Nachfolge Kretschmanns. "Wir stehen an dem Moment, wo ihr vor zehn Jahren standet", erinnert sie an den Landtagswahlsieg, der den ersten grünen Regierungschef ins Amt beförderte. Auch wie im Südwesten inzwischen Politik gemacht werde, für das Klima, für die Zukunft des (sauberen) Automobils, für den Zusammenhalt, "genau das ist die Blaupause für die nächste Bundesregierung".

Anschließend darf sie noch auf ein paar Fragen reagieren. Haltung zu Europa? "Die Europäische Union ist kein Bankomat, sondern eine Wertegemeinschaft." Bildung? Grundschulen müssen besser ausgestattet werden. Flüchtlinge? "Fluchtursachen bekämpfen". Dann geht der Abend schon dem Ende zu.

Ob das für sie ein guter Start in den Bundestagswahlkampf war? Nun, der Tisch, an dem die Grünen-Promis im Biergarten Platz nehmen dürfen, wird umrahmt von zwei Nummerntafeln. Sollten Baerbocks Grüne auch am 26. September zwischen 24 und 25 (Prozent) landen, wird sie das sicherlich bejahen. Die Umfragen gaben solche Werte allerdings zuletzt im Mai her.

Update: Donnerstag, 29. Juli 2021, 20.15 Uhr


Landesvorsitzende bezeichnet "lachenden Laschet" als Fehlbesetzung

Von Sören Sgries 

Heidelberg. Rund 230 begeisterte Parteifreunde im Publikum, ein Himmel, der sich schon im Vorfeld ausgeregnet hatte und viel Zuspruch vom erfahrenen Ministerpräsidenten: Annalena Baerbock dürfte den offiziellen Start in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs genossen haben.

"Wenn ich 50 Jahre jünger wäre, würde ich sagen: Wir rocken das!", lobte Winfried Kretschmann die Grünen-Kanzlerkandidatin am Mittwochabend in Heidelberg. Bei allen Eigenschaften, die eine Regierungschefin brauche, würde er bei Baerbock "einen dicken grünen Haken" machen, so der erfahrene Kabinettschef.

Baerbock will es wie Kretschmann machen

Baerbock selbst machte auf der Bühne vor der Halle02 deutlich, dass sie sich durchaus in den Spuren der Südwest-Grünen sieht. "Wir stehen an dem Moment, wo ihr vor zehn Jahren standet", blickte sie auf 2011 zurück. Die Landespolitik sei "Blaupause" für eine künftige Bundesregierung. "Das tun wir für unsere Kinder."

Bei ihrem Auftritt forderte Baerbock mehr Investitionen in Grundschulen. Es sei ja nicht so, dass Deutschland wenig für Bildung ausgebe, aber das Geld komme nicht dort an, wo es am allermeisten gebraucht werde, kritisierte sie. "Nämlich im Primarbereich, bei den Kleinsten, in den Kitas, aber vor allem in den Grundschulen - da wird der Schlüssel für einen guten Bildungsweg gelegt." In den Grundschulen erreiche man jedes Kind - egal welcher Herkunft und unabhängig vom Einkommen der Eltern. "Deshalb muss genau dort unsere Priorität sein."

"Der lachende Laschet"

Der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet habe aus Sicht der Grünen-Landesvorsitzenden Sandra Detzer keinesfalls das Format zum Kanzler: "Regieren ist auch eine Stilfrage", sagte sie. "Genau deswegen wäre der lachende Laschet eine Fehlbesetzung und das werden wir in diesem Wahlkampf immer wieder deutlich machen." Detzer bezog sich dabei auf das Lachen Laschets bei einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Flutkatastrophengebiet.

Die Union versuche sich nun im "Schlafwagen-Wahlkampf", versuche sich in die nächste Regierung zu schaukeln, aber das werde man nicht zulassen. "Die CDU hat kein Abo auf das Kanzleramt, das machen wir ihnen streitig", sagte Detzer. Wenn man so eine Machtfrage stellt, blase einem der Wind ganz gehörig ins Gesicht. "Das ist das, was wir erwartet haben."

Klimaschutzpotenzial der Bauwirtschaft ausschöpfen

Die Bauwirtschaft hat nach Ansicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ein enormes Potenzial, um zum Klimaschutz beizutragen. Dabei gehe es um die "graue Energie", also den Aufwand, um Baustoffe herzustellen und ein Gebäude zu errichten, sagte Kretschmann beim Auftakt des Bundestagswahlkampfes der Südwest-Grünen am Mittwoch in Heidelberg. Oft würden Gebäude abgerissen, obwohl deren Substanz noch intakt sei. Mit dem Grundsatz Sanierung vor Neubau könne man viel für die Umwelt bewirken.

Mindestens 35 Prozent der weltweiten Emissionen gingen aufs Konto des Bauens. Zudem komme 50 Prozent des Massenmüllaufkommens global vom Bau. Das müsse mehr Beachtung finden, forderte Kretschmann. Deshalb werde er zu diesem Thema einen neuen dritten Strategiedialog ins Leben rufen. Bisher hatte es solche Dialoge zur Transformation der Autoindustrie und des Gesundheitswesens gegeben. Innovative Unternehmen wie etwa ein von ihm besuchtes Zementwerk auf dem Weg zur Klimaneutralität warte vergeblich auf Förderung des Bundes. "Das wird anders, wenn wir an die Regierung kommen", sagte Kretschmann.

Elan gegeben

Verfolgt wurden die Reden nicht nur von der Grünen-Prominenz - neben den Landesvorsitzenden Sandra Detzer und Oliver Hildenbrand auch Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, eine Heidelbergerin -, sondern unter anderem auch vom parteilosen Oberbürgermeister Eckart Würzner.

Die Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner lobte hinterher mit strahlenden Augen die Veranstaltung: "Das hat nochmal so richtigen Elan gegeben." Dass Baerbock nach Heidelberg kam, lag insbesondere an ihr: Brantner geht als Spitzenkandidatin der Südwest-Grünen in die Wahl am 26. September.

Update: Donnerstag, 29. Juli 2021, 8.35 Uhr


Grüner Wahlkampfauftakt mit Baerbock in Heidelberg

Heidelberg. (dpa) Die Grünen läuteten als erste der im Landtag vertretenen Parteien den Bundestagswahlkampf ein. Der grüne Regierungschef Winfried Kretschmann kam am Mittwochabend in die Bahnstadt, um seine Sicht der politischen Lage kundtun. Die Veranstaltung im Zollhofgarten vor der Halle02 wurde per Livestream auf Youtube übertragen.

Zu Gast war auch die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die davor ein Zementwerk in Ulm besucht hatte. Unter dem Titel "Alles ist drin!" waren auch die Spitzenkandidaten der Baden-Württemberger Grünen dabei: Franziska Brantner und Cem Özdemir. Ebenso vor Ort: das Duo an der Spitze des Landesverbandes Oliver Hildenbrand und Sandra Detzer.

Bei der Bundestagswahl 2017 erhielt die CDU 34,4 (2013: 45,7) der Stimmen. Die SPD landete mit riesigem Abstand und 16,4 Prozent auf Platz zwei. Auf die Grünen entfielen 13,5 Prozent. Die FDP konnte 12,7 Prozent erzielen, gefolgt von der AfD mit 12,2 Prozent. Damals waren etwa 7,7 Millionen Menschen wahlberechtigt.

Vor dem Wahlkampfauftakt erklärten die Grünen, die von ihnen angeführte grün-schwarze Landesregierung habe das Land zum Vorreiter beim Klimaschutz gemacht. "Diesen Mut zur Veränderung tragen die Südwest-Grünen jetzt nach Berlin." Die Bundestagswahl findet am 26. September statt.

Update: Mittwoch, 28. Juli 2021, 21.10 Uhr






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