Verbraucherschützer fordern nach P mehr Anlegerschutz
Berlin/München (dpa) - Nach der Insolvenz der Anbieter von Direktinvestitionen in Seecontainer aus der PR-Gruppe fordern Verbraucherschützer eine schärfere Regulierung für Produkte des sogenannten Grauen Kapitalmarktes. Seit Jahren weise der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) darauf hin, dass Produkte des Grauen Kapitalmarktes ohne transparente Preisbildung etwa an einer Börse nicht an Privatanleger verkauft werden sollten, sagte VZBV-Chef Klaus Müller dem «Handelsblatt» (Dienstag). «Ein aktiver Vertrieb sollte verboten werden, denn für Verbraucher sind diese Produkte zu komplex und bergen zu hohe Risiken.»Hintergrund ist die Insolvenz dreier Container-Leasing- und Vertriebsfirmen der Investmentgesellschaft PR in Grünwald bei München. Rund 51 000 Kapitalanleger müssen um ihr Geld bangen. Das Amtsgericht München hatte am Montag den Rechtsanwalt Michael Jaffé und dessen Kanzleikollegen Philip Heinke zu vorläufigen Insolvenzverwaltern bestellt. Laut Jaffés Kanzlei haben die Firmen Frachtcontainer zur privaten Anlage angeboten. Die Container wurden von den Anlegern gekauft und einige Jahre an Leasinggesellschaften und die Transportindustrie vermietet, die Anleger erhielten während der Laufzeit Mietzahlungen und hatten die Aussicht, dass die PR-Firmen die Container am Ende der Vertragslaufzeit zurückkaufen. Der «Graue Kapitalmarkt» war lange kaum reguliert. Neben seriösen Anbietern tummeln sich dort auch Zocker, die auf leichtgläubige Laien treffen. Nach einer Ende 2014 auf den Weg gebrachten Reform wurden Anbieter und Vermittler schärfer an die Kandare genommen. Strengere Regeln sollen Anleger besser vor risikoreichen Finanzprodukten schützen. Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick hatte zuletzt kritisiert, der Fall PR zeige, dass die Gesetzeslage Anleger weiterhin nur ungenügend vor nicht tragfähigen Geschäftsmodellen schütze.