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2024

Mutmaßlicher Drogenboss : Maschinenpistolen und Codewörter: Was ein Prozess in Hamburg über das Netzwerk von Mansour Ismail verrät

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Mutmaßlicher Drogenboss : Maschinenpistolen und Codewörter: Was ein Prozess in Hamburg über das Netzwerk von Mansour Ismail verrät

Der mutmaßliche Hamburger Drogenboss Mansour Ismail zählt zu den meistgesuchten Verbrechern Europas, vermutlich ist er im Ausland untergetaucht. Seine Geschäfte scheinen dennoch zu florieren – das zumindest legt ein Prozess nahe, der in Hamburg begonnen hat.

Am 1. November des vergangenen Jahres, in den Abendstunden, hielt ein Toyota vor einer Sportsbar im Nordwesten Hamburgs. In dem Wagen saßen drei Männer, zwei von den Bahamas, der dritte aus Hamburg. Einer der Bahamaer, davon zumindest ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, trug eine Maschinenpistole samt Schulterstütze bei sich.

Es ist der Mann mit der Maschinenpistole, der zum Netzwerk jenes mutmaßlichen Drogenbosses gehören soll, der inzwischen auf der Liste von "Europe’s Most Wanted" steht: Mansour Ismail. Der 29-jährige Deutsche mit ägyptischen Wurzeln wird im Ausland vermutet, er gilt als Mann mit großer Macht und wenig Skrupel. Im Sommer 2022 wurde ein Mann in einer Hamburger Shisha-Bar durch Schüsse in Kopf und Herz getötet, ein halbes Jahr später durchsiebten mehr als 20 Schüsse einen Audi Q8 an einer roten Ampel, ebenfalls in Hamburg – beide Taten sollen die unbekannten Täter im Auftrag von Mansour Ismail begangen haben. Mutmaßlich schuldeten die Opfer ihm Geld oder Drogen.

Einen Auftrag hatten wohl auch die drei Männer im vergangenen November. Nach Ansicht der Ermittler: einen Entführungsauftrag. Erteilt von einem Geschäftspartner Mansour Ismails.

Laut Anklage hielt sich der Mann, der entführt werden sollte, an jenem Abend im Bereich der Sportsbar auf. Gegen 20.30 Uhr soll einer der drei Insassen des Wagens ausgestiegen sein und ihn zum Auto geleitet haben. Dann sei der Mann mit der Maschinenpistole herausgesprungen und mit erhobener Waffe auf sein Opfer zugelaufen – mutmaßlich, um ihn zu zwingen, in den Wagen zu steigen.

Der Plan schlug fehl: Der bedrohte Mann sei in die Sportsbar geflohen, die Männer aus dem Auto seien hinterhergerannt, aber nur bis zur Tür gekommen. Offenbar wurde sie von innen blockiert. 

Einer soll einer Bande von Mansour Ismail angehört haben

Kurz darauf ging ein Notruf aus der Bar bei der Polizei ein. Normalerweise rufe er nicht die Polizei, sagte der Anrufer, aber was solle er machen: Gerade verstecke er sich mit drei anderen auf der Toilette. Zu diesem Zeitpunkt standen die Männer mit der Maschinenpistole wohl noch draußen vor der Tür.

Womöglich verloren sie dann die Nerven, womöglich fehlte ihnen die Skrupellosigkeit, womöglich wollten sie eine Eskalation verhindern. Jedenfalls scheinen an diesem Abend keine Schüsse gefallen zu sein. Die drei Männer flohen.

Knapp ein halbes Jahr später, am Freitag dieser Woche, sitzen die Männer zwischen ihren Verteidigern auf der Anklagebank des Saales 388 im Hamburger Landgericht. Ganz rechts der Deutsche Muhammed K., 23 Jahre alt, geboren in Hamburg, ausrasierter Nacken, gepflegter Vollbart. Neben ihm der Mann, der die Maschinenpistole gehalten haben soll: Marlon J., 30 Jahre alt, in Nassau auf den Bahamas geboren, eher schmächtig. Und ganz links: Tad M., 33 Jahre alt, ebenfalls in Nassau geboren, eher bullig. Beide Bahamaer tragen Kopfhörer. Eine Dolmetscherin übersetzt, was ihnen vorgeworfen wird.

Die drei Männer sind angeklagt wegen gemeinschaftlich versuchter Freiheitsberaubung und Verstoßes gegen das Waffengesetz, zudem wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Bei Marlon J. lautet die Anklage auf den besonders schweren Vorwurf des bandenmäßigen Handeltreibens – ihn halten die Ermittler für ein Mitglied der Bande, die der gesuchte Mansour Ismail mitgegründet haben soll.

Neben Antwerpen und Rotterdam ist Hamburg eins der größten Einfallstore für Kokain in Europa, tonnenweise wird die Droge durch den Hafen geschmuggelt. Dahinter steht ein Millionengeschäft, betrieben von gewaltbereiten Gangstern. Der Prozess gegen die drei Männer könnte Einblicke in diese Szene liefern. Und womöglich Einblicke in das Netzwerk von Mansour Ismail.

Die Kuriere wurden offenbar eigens aus den Bahamas eingeflogen

An diesem ersten Verhandlungstag aber geht es zunächst um Codewörter und Bunkerwohnungen, um Kokskilos und Maschinenpistolen. Laut Anklage fing alles an mit einem Cousin von Marlon J., der zumindest vor einigen Jahren schon einmal in Hamburg gemeldet war. Irgendwann vor dem Juni 2023 habe sich dieser Cousin mit Mansour Ismail und einem unbekannten Dritten zusammengeschlossen. Ihr Plan laut Anklage: Kokain und Marihuana verkaufen, im zweistelligen Kilogramm-Bereich. Die Drogen wollten sie demnach in sogenannten Bunkerwohnungen lagern, die eigens für diesen Zweck angemietet wurden. Von dort aus wollten sie den Stoff angeblich mithilfe von Kurieren an Abnehmer verteilen.

Marlon J. befand sich zu diesem Zeitpunkt noch auf den Bahamas. Ende Juni 2023 soll sein Cousin ihn gefragt haben, ob er nicht in das Drogengeschäft auf der anderen Seite des Atlantiks einsteigen wolle. Anfang Juli reiste Marlon J. offenbar nach Deutschland ein. Wenige Tage später soll er in eine Signal-Gruppe aufgenommen worden sein, der Messenger-Dienst gilt als gut verschlüsselt. Laut Anklage ebenfalls in dieser Gruppe: Mansour Ismail, Nutzername „amk“. Der Cousin soll sich den Namen „el gringo“ gegeben haben. Marlon J. wählte offenbar „ghost“ als Pseudonym – und legte los.

Ende Juli soll er in eine Bunkerwohnung im Hamburger Westen gezogen sein, in der Straße befindet sich eine Hochhaussiedlung – und die letzte Meldeadresse von Mansour Ismail. In der Wohnung lagerten laut Anklage 25 Pakete Kokain, jeweils ein Kilo schwer. Im Weiterverkauf kostet ein Kilogramm Kokain zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Aus welcher Quelle die mutmaßliche Bande das Kokain bezogen hatte, scheint bislang unbekannt.

Marlon J. jedenfalls kümmerte sich um den Weiterverkauf, angeblich instruiert durch Mansour Ismail. Anschließend soll er umgezogen sein in eine Wohnung östlich des Hamburger Zentrums, dort lagerten laut Anklage 20 Kilogramm Marihuana zum Weiterverkauf. In dieselbe Wohnung seien bald darauf 50 Kilogramm Kokain geliefert worden. Auch diese Drogen soll Marlon J. wenigstens teilweise an Abnehmer geliefert haben.

Anfang September reiste dann Tad M. aus den Bahamas nach Deutschland ein, nach Ansicht der Ermittler im Auftrag der Bande und gegen Zahlung von mindestens 10.000 Euro. Offenbar sollte er ebenfalls als Kurier arbeiten. Laut Anklage bezog er eine Wohnung in Pinneberg vor den Grenzen Hamburgs, um für die Bande dort deponiertes Marihuana an Abnehmer zu verkaufen.

Zehn Maschinenpistolen, 760 Schuss Munition

Die Übergabe der Drogen im Kilogrammbereich erfolgten laut Anklage immer nur nach Nennung eines Codeworts: Madrid, Paris, Brüssel, jedenfalls immer geografische Namen. Dieses Prinzip hat Mansour Ismail laut Medienberichten auch bei anderen Geschäftspartnern befolgt. 

Bis Ende Oktober des vergangenen Jahres verkauften Marlon J. und Tad M. weiter Drogen aus den Bunkerwohnungen der Bande. Dann aber kam eine neue Ware hinzu: Am 20. Oktober soll Marlon J. von einem unbekannten Kurier zehn Maschinenpistolen entgegengenommen haben, Kaliber neun Millimeter, ohne Seriennummern – Codewort: „Madrid“. Dazu passende Magazine für 33 Patronen und 760 Schuss Munition. Laut Anklage wurde eine der Waffen im Auftrag von Mansour Ismail verkauft (Codewort: „Dubai“), der Kauf aber soll später rückabgewickelt worden sein.

Verwendung für die Waffen gab es offenbar dennoch. Den Ermittlern zufolge war es der Cousin von Marlon J., der diesen mit der Entführung beauftragte. Die Ermittler glauben: In den Abendstunden des 1. November fuhren Marlon J. und Muhammed K. gemeinsam zur Sportsbar, auf dem Weg dorthin sammelten sie offenbar noch Tad M. ein. Zu dritt wollten sie offenbar ihr Opfer entführen – und scheiterten. Auch ihre Flucht misslang. Sie wurden noch am selben Abend festgenommen.

Warum aber sollte der Mann aus der Sportsbar entführt werden? Und was hatten sie mit ihm vor? Am ersten Verhandlungstag äußert sich keiner der Angeklagten. Alle schweigen sie eisern.

Bislang sind 15 weitere Verhandlungstage terminiert.






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