Prozess: Rentner-Duo wollte antike Kunstschätze an Museum verkaufen
Es hat etwas von einem Fernsehkrimi: Zwei Rentner wollen mit Komplizen antike Kunstschätze an ein Museum verkaufen. Doch der Deal fliegt auf. Fast zehn Jahre später stehen die Männer nun vor Gericht.
Fast zehn Jahre nach den mutmaßlichen Taten hat am Freitag vor dem Landgericht Hamburg ein Prozess wegen versuchter Bandenhehlerei begonnen. Den drei Angeklagten im Alter von 88, 84 und 52 Jahren wird illegaler Handel mit antiken Kunst- und Kulturgütern vorgeworfen, teilte das Gericht mit. Die zwei Rentner sollen versucht haben, diverse antike Kunstschätze, die unrechtmäßig in ihren Besitz gelangten und vermutlich aus Raubgrabungen stammten, an das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zu verkaufen - darunter ein goldenes Trinkhorn aus dem Kulturkreis der Thraker (3. bis 4. Jahrhundert v. Chr.), einen thrakischen Becher sowie goldene Gürtelteile der Sassaniden.
Da der 52 Jahre alte Angeklagte aus unbekannten Gründen nicht vor Gericht erschienen war, konnte die Anklage nicht verlesen werden. Nach der Vereidigung der Schöffen und der Feststellung der Personalien unterbrach die Vorsitzende Richterin die Verhandlung für ein Rechtsgespräch mit der Staatsanwaltschaft und den Anwälten. Wie es in dem Prozess weitergehen wird, steht noch nicht fest. Entweder wird das Verfahren des 52-Jährigen abgetrennt oder die Verhandlung wird am 13. März mit allen drei Angeklagten fortgesetzt.