Krieg gegen die Hamas: WHO warnt vor Krankheiten im Gazastreifen – Tote bei Angriff auf Krankenwagen
Nur Brot und Wasser, stundenlanges Warten und mangelnde Hygiene – die Menschen im Gazastreifen leiden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Lage als "unbeschreiblich" bezeichnet. Damit werde ein ideales Umfeld für Krankheiten geschaffen.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) "unbeschreiblich". Sie fordert deshalb einen sicheren Zugang für Hilfslieferungen in die betroffenen Gebiete. "Die Menschen stehen stundenlang an, um ein wenig Wasser zu bekommen, das vielleicht nicht sauber ist, oder Brot, das allein nicht nahrhaft genug ist", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch vor Journalisten in Genf.
Der Mangel an sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen schaffe ein ideales Umfeld für die Ausbreitung von Krankheiten, warnte Tedros und betonte, dass nur 15 Krankenhäuser noch teilweise funktionierten.PAID Gerät Israel in einen Zwei-Fronten-Krieg? 15.12
WHO fordert sofortigen Waffenstillstand
Der WHO-Chef forderte erneut einen sofortigen Waffenstillstand oder zumindest die Einrichtung humanitärer Routen, die eine breitere Verteilung von Hilfsgütern in dem Palästinensergebiet ermöglichen würden. Aufgrund der heftigen Kämpfe im Gazastreifen waren zuvor sieben UN-Missionen in dem Gebiet abgesagt worden.
Indes wurden bei einem israelischen Angriff auf einen Krankenwagen des Roten Halbmonds nahe der Stadt Deir el-Balah im zentralen Gazastreifen vier Rettungshelfer getötet. "Vier Mitglieder des Rettungsteams des Palästinensischen Roten Halbmonds wurden getötet, als israelische Besatzer eine Ambulanz in der Salah al-Din Straße am Eingang von Deir al-Balah beschossen", hieß es in einer Erklärung der Organisation. Das israelische Militär äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu dem Vorfall.
Die Schnellstraße Salah al-Din war von tausenden Palästinensern für die Flucht vor dem israelischen Militär vom Norden in den Süden des Gazastreifens genutzt worden.
Nach Hamas-Angaben mehr als 23.000 Tote in Gaza
Zuvor hatte das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen erklärt, dass bei einem israelischen Angriff in der Nähe eines Krankenhauses in Deir al-Balah mehrere Menschen getötet worden waren. Nach von unabhängiger Seite nicht überprüfbaren Angaben der radikalislamischen Hamas sind seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen mehr als 23.350 Menschen ums Leben gekommen.
Auslöser des Kriegs war ein brutaler Angriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas aus dem Gazastreifen heraus auf Israel, bei dem die Kämpfer Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübten. Nach israelischen Angaben wurden 1140 Menschen teils brutal getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Angriff erklärte Israel der Hamas den Krieg und greift den Gazastreifen seither massiv an.