British Columbia: Nasenring verloren, Burgerladen macht zu spät auf: Notrufzentrale verrät absurdeste Anrufe des letzten Jahres
Wenn es einen Notfall gibt, sind die Notrufzentralen die beste Anlaufstelle. Doch nicht jeder Anruf dort ist wirklich eine Notlage. Manche sind auch einfach nur lustig – zumindest im Nachhinein.
Verletzungen, Unfälle, Verbrechen: Es gibt viele gute Gründe, einen Notruf abzusetzen. Doch in den Zentralen landen viel zu oft auch Anrufe, die wirklich gar nichts mit Notfällen zu tun. Einer der Betreiber hat nun zum Jahreswechsel die lustigsten zusammengesucht, vom verlorenenen Nasenring bis zum falschen Haarschnitt.
Die Liste des Notruf-Betreibers E-Comm hat mittlerweile Tradition. Einmal im Jahr veröffentlicht das Unternehmen, das die Notrufe für nahezu die gesamte kanadische Provinz British Columbia abwickelt, die witzigsten Gründe, aus denen die Bürger die Notfallnummer 911 gewählt haben.
Das sind die lustigsten Notruf-Gründe
"Meine Lieblingsgeschichte ist der Anruf zu einem schlechten Haarschnitt", berichtet Callcenter-Mitarbeiterin Alaina Milicevic über die sogenannten "Nuisance Calls" (etwa: störende Anrufe). Im Ranking des Unternehmens landet der allerdings nur auf Punkt 10. Das ist die vollständige Liste:
- Frage nach dem Weg nachhause nach einem Drake-Konzert
- Die Ampel brauchte zu lange, um grün zu werden
- Sie habe einen Nasenring im Duschabfluss verloren
- Der AirBnB-Gastgeber hat die Reservierung storniert
- Die UberEats-Bestellung hat zu lange gedauert
- Ein Burgerladen wollte die Anrufer nicht vor der Öffnung reinlassen
- Sie konnten ihr Mobiltelefon nicht finden
- Sie wollten sich über ein Schlagloch beschweren
- Die McDonalds-Bestellung dauerte zu lange
- Der Friseur hat ihnen einen schlechten Haarschnitt verpasst
Keine Angst vor dem Notruf
Auch wenn nicht jeder Stör-Anruf so witzig ist, vertraut mit dieser Art von Anrufen seien alle Mitarbeiter, berichtet Telefonistin Jessica Josic. "Jeder hat einige davon am Tag." Einfach ignorieren könne man die Anrufe aber nicht. "Bis wir wirklich sicher gehen können, müssen wir sie behandeln wie einen echten Notfall", erklärt sie. "Nur wenn die Anrufer wirklich außer Gefahr sind, können wir auflegen oder sie an die richtigen Stellen weiterleiten."
Dabei haben die Vermittler des Unternehmens eigentlich genug zu tun: Mehr als 2,1 Millionen Anrufe verbuchte die Zentrale nach Angaben von "Global News" im Jahr 2023, durch die besonders gefährlich ausgefallene Waldbrand-Saison seien es 13 Prozent mehr als letztes Jahr. Trotzdem sollten die Menschen im Zweifel lieber anrufen, erklärt Milicevic. "Wir wollen ja nicht, dass die Menschen Angst haben, den Notruf zu wählen. Sie sollten aber manchmal vorher einfach nachdenken."
Quellen: Pressemitteilung von E-Comm, Global News