Nach 21 Jahren: "Einkauf aktuell" verschwindet: Deutsche Post stellt Werbeprospekt-Sammlung ein
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Für die einen Fluch, für die anderen Segen – und für alle ein Abschied: Die Deutsche Post stellt die Zustellung ihrer Werbeprospekt-Bündel "Einkauf aktuell" ein.
Nach 21 Jahren ist bald Schluss: Die Deutsche Post stellt den Vertrieb von "Einkauf aktuell" ein. Gründe sind laut Angaben des Mutterkonzerns DHL gestiegene Kosten für Energie, Papier und Personal sowie ein "spürbarerer Nachfragerückgang" aufgrund von Pandemie, Konsumzurückhaltung und der Digitalisierung der Prospektwerbung.
Deutsche Post stellt "Einkauf aktuell" ein
"Einkauf aktuell" war 2003 an den Start gegangen und zuletzt wöchentlich an bis zu 18 Millionen Haushalte verschickt worden. In dem Angebot sind Werbeprospekte etlicher Firmen, meist von örtlichen Handelsunternehmen, sowie ein aktuelles TV-Programm gebündelt. Haushalte in vielen Ballungsräumen erhalten die Postwurfsendung ungefragt, sofern sie keinen "Keine Werbung"-Aufkleber am Briefkasten haben. "Einkauf aktuell" ist damit eines der reichweitenstärksten Printprodukte des Landes.
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An dem Angebot hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik gegeben, unter anderem wegen des vielen entstehenden Abfalls. Sogar eine Petition gegen die Zustellung gab es. Nach Protesten ersetzte die Deutsche Post im vergangenen Jahr die umhüllende Plastikfolie durch eine Papierbanderole. Herausgeber von Anzeigenblättern und Zeitungen, die in direkter Konkurrenz zu "Einkauf aktuell" stehen, waren vor dem Bundeskartellamt erfolglos gegen das Angebot der Deutschen Post vorgegangen.
Zum letzten Mal sollen die Briefträgerinnen und Briefträger das Prospektbündel im April 2024 austragen. Der Einstellung von "Einkauf aktuell" falle "uns nicht leicht", lässt sich Post-Marketingchef Benjamin Rasch zum Abschied zitieren.
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Quellen: DHL, "Einkauf aktuell"