Polizei-Maßnahme: Nach Protesten gegen Luxusläden: Mitglieder der Letze Generation haben Sylt-Verbot
Bei der jüngsten Aktion der Letzte Generation auf Sylt besprühten Aktivisten zwei Luxusläden mit Farbe. Nun hat die Polizei mit einer härteren Maßnahme durchgegriffen und mehreren Beteiligten ein Aufenthaltsverbot für die Insel erteilt.
Am Freitag startete die Letzte Generation erneut eine Protestaktion auf der Nordseeinsel Sylt. Mehrere Personen beschmierten ein Geschäft der Luxusmarke Dior in Kampen mit orangener Warnfarbe. Auch ein Juweliergeschäft besprühten sie. Polizisten nahmen daraufhin sechs Personen im Alter von 21 bis 63 Jahren vorübergehend in Gewahrsam. (Mehr dazu hier)
Da die Letzte Generation Sylt inzwischen offenbar ins Visier seiner Protestaktionen genommen hat, hat die Polizei eine weitere Maßnahme gegen mehrere Beteiligte der Klimaschutzgruppierung umgesetzt. Fünf Personen erhielten ein 14-tägiges Aufenthaltsverbot für die Insel. Das teilte die Polizei am Freitagnachmittag in einer Meldung mit. Demnach kehrten die Betroffenen in Polizeibegleitung aufs Festland zurück. Wo die Klimaaktivisten besonders aktiv sind 1355
Protestaktionen auf Sylt häufen sich
Erst am Mittwoch hatten fünf Aktivisten Teile eines Golfplatzes in Hörnum beschädigt. Die Fahne eines Golf-Loches tauschten sie eigenen Angaben zufolge gegen ein grünes Schild mit der Aufschrift "Naturschutzgebiet" aus. Darüber hinaus hätten sie dort Blumen und einen Baum gepflanzt, hieß es auf Twitter. Auch hier erhielten vier Personen vorläufige Aufenthaltsverbote für die Insel. Die Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft lägen nach Prüfung der zuständigen Staatsanwaltschaft nicht vor, teilte die Polizei mit.
Allerdings wird gegen vier der Aktivisten bereits wegen der Sachbeschädigung am Sylter Flughafen ermittelt, bei dem insgesamt fünf Personen am 6. Juni einen Privatjet mit Farbe besprühten. Einer von ihnen steht nun auch mit den Farbschmierereien an den beiden Luxusläden in Verbindung. Vier der sechs Aktivisten vom Freitag konnten laut Polizei wiederum mit den Farbschmierereien im Hotel Miramar in Westerland vergangene Woche Donnerstag in Verbindung gebracht werden.
Damit häufen sich die Protestaktionen der Letzte Generation auf Sylt. Anfang Juni hatte die Gruppierung angekündigt, sich in den kommenden Wochen auf die "Symbole des modernen Reichtums" zu fokussieren. Dies sollte die "nationale Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen" lenken. Konkretere Angaben, wer "die Reichen" sein sollen, machten sie nicht. FS Letzte Generation in Berlin 1830
Mann besprüht Aktivisten der Letzte Generation mit Farbe
Indes reagierte ein Mann den Berichten der Letzte Generation nach mit einer Gegenaktion auf die jüngste Protestaktion auf Sylt. Die Gruppierung veröffentlichte auf Twitter Fotos, die ihn zeigen, wie er die Haare zweier Aktivisten mit grüner Farbe besprüht, während diese ein Geschäft mit oranger Farbe einhüllen.
Quellen: Polizei Flensburg, Twitter-Account Letzte Generation, mit Material der dpa