Nach Abstürzen: Verband: Flugverbot für Boeing 737 Max mindestens bis August
Genf - Das Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max wird nach Einschätzung des internationalen Airline-Verbands mindestens noch bis August gelten.
Das Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max wird nach Einschätzung des internationalen Airline-Verbands mindestens noch bis August gelten.
Die Maschinen der Baureihe dürften voraussichtlich frühestens in zehn bis zwölf Wochen wieder abheben, sagte der Chef des Weltluftfahrtverbands IATA, Alexandre de Juniac, am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Boeing selbst hatte Fluggesellschaften angeblich zu verstehen gegeben, dass es schon Ende Juli soweit sein könnte.
Die IATA kann diese Prognose aber nicht teilen. «Wir bereiten ein Treffen zwischen den Aufsichtsbehörden, dem Hersteller und den Flugzeugbetreibern vor, um die Lage zu beurteilen», sagte de Juniac. «Aber es liegt nicht in unseren Händen. Es ist Sache der Aufseher.»
Der Finanzchef der indischen Fluggesellschaft SpiceJet, Kiran Koteshwar, zitierte Boeing hingegen mit der Aussage, dass im Laufe des Monats Juli mit einer Startfreigabe zu rechnen sei. Die Rede sei von Ende Juli gewesen. Boeing in Indien reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme dazu.
Der weltgrößte Reisekonzern Tui, der selbst 15 Maschinen des Typs in seiner Flotte hat, hatte zuletzt mitgeteilt, dass er bis Ende Mai Bescheid wissen müsse, ob die Max-Flieger im Juli wieder abheben dürften. Andernfalls müsse er auch den Rest der Sommersaison mit den gemieteten Ersatzmaschinen bestreiten.
Beim Absturz einer Boeing 737 Max von Ethiopian Airlines im März und einer Maschine gleichen Typs der indonesischen Fluglinie Lion Air im Oktober waren insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen. In beiden Fällen war möglicherweise die Programmierung des Steuerungssystems MCAS in den Flugzeugen verantwortlich. Der Bordcomputer soll die Nase der Boeing nach unten gedrückt haben, die Besatzung war nicht mehr in der Lage, den Fehler zu korrigieren.
Mitte März verhängten Luftfahrtbehörden in aller Welt ein Startverbot für den Flugzeugtyp. Auch die Auslieferung neuer Maschinen ist gestoppt. Die US-Luftfahrtbehörde FAA soll nun ein von Boeing entwickeltes Update für die MCAS-Software testen und freigeben.