Die 15 besten Dokus von Frauen über Frauen
In der Doku-Branche sind Regisseurinnen deutlich besser gestellt als in der Unterhaltungsfilm-Szene, wo sie bis heute immer noch schmählich ignoriert werden. Das zeigt sich auch in Form von Zahlen: Die erste Regisseurin, die einen Oscar für „Beste Dokumentation“ bekam, war Nancy Hamilton im Jahr 1955 für einen Film über Helen Keller. Die erste Frau, die den Award für „Beste Regie“ gewann, war Kathryn Bigelow. Das war 55 Jahre später, im Jahr 2010. Zwölf Jahre später hat sich dazu nur eine weitere Preisträgerin gesellt: Chloe Zhao gewann den Preis im Jahr 2021.
Glücklicherweise sind dennoch viele Regisseurinnen in Hamiltons Fußstapfen getreten und haben im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche gefeierte Dokumentationen über beeindruckende Frauen gedreht. Wir haben hier die besten Dokus von Frauen über Frauen gesammelt – zu vielseitigen Themen, von Kunst über Politik bis hin zu Aktivismus und Beyoncé.
The Unconquered
(1954)
Die erste Dokumentation von einer und über eine Frau, die einen namhaften Preis absahnte, ist The Unconquered über die taubblinde Schriftstellerin Helen Keller, für den die Regisseurin Nancy Hamilton 1955 als erste Frau einen Oscar für die „Beste Dokumentation“ bekam.
Antonia: A Portrait of the Woman
(1974)
Unter der Regie von Judy Collins und Jill Godmilow erzählt diese Doku die Geschichte von Antonia Brico, die 1938 die erste weibliche Dirigentin des New York Philharmonic Symphony Orchesters wurde. Der Film dokumentiert ihren Kampf gegen die Diskriminierung als Frau in einem männlich dominierten Milieu.
Grey Gardens
(1975)
Grey Gardens folgt der Story von Edith „Big Edie“ Beale und ihrer Tochter Edith „Little Edie“ Beale, die mit Jacqueline Kennedy Onassis verwandt waren und in einem runtergekommenen Anwesen in East Hampton, New York wohnten. Der Film entstand unter der Regie von Albert und David Maysles, Ellen Hovde und Muffie Meyer.
Chisholm ’72: Unbought & Unbossed
(2004)
Diese Doku erzählt von der US-Präsident:innenschaftswahlkampagne der Kongressabgeordneten Shirley Chisholm im Jahr 1972. Sie war nicht nur die erste Schwarze Frau, die für die Präsident:innenschaftsnominierung einer großen US-Partei kandidierte, sondern auch noch die erste Frau, Punkt. Diese Dokumentation der Regisseurin Shola Lynch bekam ihren Namen von Chishalms Kampagnen-Slogan: „Unbought and unbossed“ – „ungekauft und nicht herumkommandiert“.
Elaine Stritch: Shoot Me
(2013)
Chiemi Karasawa führte die Regie zu Elaine Stritch: Shoot Me, einer Doku von 2013, die der beliebten, damals 86-jährigen Theaterdarstellerin folgt und ihre vielen Karrierejahre beleuchtet – mit Gastauftritten ihrer Co-Stars aus 30 Rock, Tina Fey und Alec Baldwin, sowie anderen Schauspieler:innen wie James Gandolfini.
After Tiller
(2013)
After Tiller konzentriert sich auf die vier noch verbleibenden amerikanischen Ärzt:innen, die nach der Ermordung von Dr. George Tiller weiterhin Abtreibungen im dritten Schwangerschaftstrimester durchführen. Der Film entstand unter der Regie von Martha Shane und Lana Wilson.
What Happened, Miss Simone?
(2015)
Liz Garbus führte in What Happened, Miss Simone? Regie und erzählt darin die Lebensgeschichte der Sängerin und Bürgerrechtlerin Nina Simone. Der Film ist durchzogen von Interviews mit ihrer Tochter, Lisa Simone Kelly, die als Executive Producer an der Doku beteiligt war.
Bright Lights
(2016)
Bright Lights handelt von der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen den Schauspielerinnen Debbie Reynolds und Carrie Fisher, die gleichzeitig Nachbarinnen waren. Unter der Regie von Alexis Bloom und Fisher Stevens war der Film Reynolds’ letzter, und einer der letzten für Fisher, die beide vor der Premiere von Bright Lights verstarben.
Maya Angelou: And Still I Rise
(2016)
Diese biografische Dokumentation zum Leben von Maya Angelou reist bis in ihre traumatische Kindheit zurück, gewährt uns dann Einblicke in ihre Zeit als Sängerin und Tänzerin, bis hin zu ihrem Leben als ikonische amerikanische Autorin. Die Regie übernahmen Bob Hercules und Rita Coburn Whack.
Homecoming
(2019)
Beyoncé war hier vor und hinter der Kamera tätig: Der Konzertfilm dokumentiert ihre Coachella-Performance 2018, die historisch Schwarze Colleges und Universitäten würdigte.
RBG
(2018)
RBG, unter der Regie von Betsy West und Julie Cohen, ist eine biografische Dokumentation über die Richterin des Obersten Gerichtshofs der USA, Ruth Bader Ginsburg, sowie über ihre Berühmtheit in der Popkultur.
Für Sama
(2019)
In ihrer Dokumentation erzählt die Regisseurin Waad Al-Kateab davon, wie sie ihre Tochter Sama während des syrischen Bürgerkriegs in der umkämpften Stadt Aleppo großzog.
Land des Honigs
(2019)
Dieser Film folgt der Geschichte einer Imkerin im nördlichen Mazedonien, die bei ihrer Arbeit uralte Techniken nutzt – und deren Leben plötzlich Kopf steht, als eine neue Familie in die Nähe zieht und moderne Technologien mit sich bringt. Die Regie führten Tamara Kotevska und Ljubomir Stefanov.
Frischer Wind im Kongress
(2019)
Diese amerikanische Doku begleitet die Kampagnen von vier Frauen, die 2018 um einen Platz im US-Kongress kämpften: Cori Bush, Alexandria Ocasio-Cortez, Paula Jean Swearengen und Amy Vilela. Rachel Lears dokumentierte das Ganze.
One Child Nation
(2019)
Nanfu Wang führte die Regie für One Child Nation, eine Doku über Chinas Ein-Kind-Politik. Wang wurde selbst während dieser Ära geboren und interviewt für ihren Film Interviews mit Menschen, die davon betroffen waren – und fragt sie danach, was sie inzwischen davon halten.
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Dokumentationen, Filme & Serien über Rassismus