Warren Buffett’s Lieblingsinvestment ist dieser kleine Pralinenhersteller mit einer Rendite von 8.000 Prozent

Warren Buffett hat in Apple, Coca-Cola, Amazon, die Bank of America und andere bekannte Unternehmen investiert. Doch See’s Candies, ein kalifornischer Pralinenhersteller, ist das „Traumgeschäft“ des Anlagegurus.

Buffett hat See’s seit dem Kauf im Jahr 1972 häufig positiv hervorgehoben. Er und sein Investmentpartner Charlie Munger hätten „außergewöhnliche Renditen erzielt und dabei Spaß gehabt“, schrieb er 1991 in seinem Brief an die Aktionäre. „Wir würden gerne unser wirtschaftliches Investment in See’s erhöhen, aber wir haben keinen Weg gefunden, eine 100-prozentige Beteiligung zu erwerben“, schrieb er in seinem Brief von 1994.

Das sogenannte Orakel von Omaha schwärmte von See’s überdimensionalen finanziellen Erträgen, dem bescheidenen Kapitalbedarf, dem sogenannten Economic Moat, also der Fähigkeit von See’s, sich Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu bewahren, dem Qualitätspersonal und den Pralinen selbst. Wir beleuchten jeden Aspekt des Unternehmens in der folgenden Slideshow.

Dieser Artikel wurde von Marleen van de Camp aus dem Englischen übersetzt.

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Eine Rendite von 8.000 Prozent.

Der wahrscheinlich wichtigste Grund für Buffetts liebevolle Beziehung zu See’s Candies ist die enorme Rendite, die er mit seiner Investition erzielt hat: über 8.000 Prozent seit 1972, oder mehr als 160 Prozent pro Jahr.

„Wir steckten 25 Millionen Dollar (22 Millionen Euro) hinein und es hat uns über 2 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) an Einkünften vor Steuern gebracht“, sagte Buffett auf der diesjährigen Hauptversammlung, so die „San Francisco Business Times“.

See’s ist von 30 Millionen Dollar (27 Millionen Euro) Jahresumsatz und weniger als 5 Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro) Vorsteuergewinn, als Buffett es kaufte, auf mehr als 380 Millionen Dollar (337 Millionen Euro) Umsatz und 80 Millionen Dollar (71 Millionen Euro) Gewinn gewachsen, so die neuesten verfügbaren Zahlen.

Buffett kann für seine Milliarden von See’s besonders dankbar sein, da er fast aus dem Kauf des Unternehmens wegen lächerlicher 5 Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro) ausgestiegen wäre.

„Ich hätte fast den Kauf versaut“, schrieb er in seinem Brief von 2007. „Der Verkäufer verlangte 30 Millionen Dollar und ich war fest entschlossen, nicht über 25 Millionen Dollar zu gehen. Glücklicherweise hat er nachgegeben. Sonst hätte ich mich gesträubt, und die 2 Milliarden wären an jemand anderen gegangen.“

Ein Goldesel aus Schokolade.

Buffett hat See’s häufig für seinen bescheidenen Kapitalbedarf gelobt.

Der Verkauf von Pralinen für Bargeld bedeutet, dass das Unternehmen sofort Einnahmen erzielt, und ein kurzer Produktions- und Vertriebszyklus minimiert das Volumen der im Lager gebundenen Mittel, schrieb er in seinem Brief von 2007.

See’s hat nur 40 Millionen Dollar (35 Millionen Euro) an Investitionen von Berkshire Hathaway benötigt, um mehr als 2 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) an Gewinnen für den Konzern zu generieren. Es ist zu einem Goldesel geworden, der die Finanzierung von Buffetts anderen Unternehmungen sichert.

„So wie Adam und Eva etwas begonnen haben, das zu sechs Milliarden Menschen heranwuchs, hat See’s mehrere neue Geldströme für uns hervorgebracht. (Das biblische Gebot, ‘fruchtbar zu sein und sich zu mehren’, nehmen wir bei Berkshire ernst.)“, schrieb er 2007.

„See’s war somit in der Lage, riesige Summen zu distribuieren, die Berkshire geholfen haben, andere Unternehmen zu kaufen, die ihrerseits wiederum große ausschüttungsfähige Gewinne erzielt haben. (Wie bei der Kaninchenzucht.)“, schrieb er 2014.

 

Eine bekannte Marke und ein treuer Kundenstamm.

Zwei der wichtigsten Wettbewerbsvorteile von See’s sind die berühmte Marke und der loyale Kundenstamm, die es dem Unternehmen leicht machen, mehr zu verlangen, und der Konkurrenz schwer, das Geschäft zu stehlen.

„Jeder Mensch in Kalifornien hat eine Vorstellung von See’s Pralinen und sie ist überwältigend gut“, sagte Buffett 1998 einer Gruppe von Business-Schülern an der University of Florida.

„Jemand hatte am Valentinstag eine Schachtel zu einem Mädchen gebracht und sie hatte ihn geküsst... See’s Candies bedeutet, geküsst zu werden“, fügte er hinzu. „Wenn wir das in die Köpfe der Menschen bringen, können wir die Preise erhöhen.“

See’s genoss auch einen „allgegenwärtigen guten Ruf bei den Verbrauchern, der auf unzähligen angenehmen Erfahrungen mit Produkt und Personal basiert“, schrieb Buffett in seinem Brief von 1983.

Das attraktive Markenimage ermöglicht es dem Unternehmen, seine Verkaufspreise an dem Wert des Produkts für den Kunden auszurichten, nicht an den Kosten für seine Herstellung, fügte er hinzu. Kein Wunder, dass See’s seine Preise von weniger als 2 Dollar (1,8 Euro) pro Pfund im Jahr 1972 auf mehr als 20 Dollar (18 Euro) erhöht hat.

Als Tesla-CEO Elon Musk im vergangenen Jahr bei einem Gewinngespräch economic moats wie Markentreue als „langweilig“ kritisierte, feuerte Buffett zurück. „Elon kann die Dinge in einigen Bereichen auf den Kopf stellen“, sagte er auf der nächsten Hauptversammlung laut dem US-Magazin „Fortune“. „Ich glaube aber nicht, dass er es mit uns im Süßwarengeschäft aufnehmen will.“

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