Was Microsoft für die Zukunft der Xbox plant, könnte ein Vorbild für Google Stadia und Apple Arcade sein (MSFT, AAPL, GOOGL)
Während sich die Videospielbranche auf die nächste Hardwaregeneration im Jahr 2020 vorbereitet, planen einige große Technologieunternehmen, den Markt auch anderwertig zu erobern.
Google und Apple haben beide neue Abonnementdienste für Videospiele angekündigt, die im Laufe dieses Jahres ausgerollt werden sollen. Ihre Herangehensweise unterscheidet sich jedoch erheblich von dem, was Gamer gewohnt sind.
Die Veröffentlichung neuer Xbox-, PlayStation- und Nintendo-Konsolen ist schon seit langer Zeit ausschlaggebend dafür, wie und wann die Entwickler ihre Spiele entwerfen und verkaufen.
Microsoft und Sony lassen Details zu ihren neuen Konsolen langsam durchsickern. Laut Microsoft soll die neue Xbox gegen Ende des Jahres 2020 erscheinen.
So wie es aussieht, werden die konkurrierenden Unternehmen dieses Mal aber nicht auf die neuen Konsolen warten und sehen, was die traditionellen Gaming-Giganten auf Lager haben. Google und Apple planen für diesen Herbst eigene Videospiel-Abonnementservices, allerdings mit zwei sehr unterschiedlichen Geschäftsmodellen.
Apple Arcade wird für iPhone, iPad, Mac und Apple TV mehr als 100 Spiele zu einem Festpreis anbieten. Berichten zufolge soll Apple mehr als 443 Millionen Euro ausgegeben haben, um Apple Arcade bis zum Herbst startklar zu machen. Exklusive Spiele sollen in mehreren unabhängigen Studios entwickelt werden, unklar ist bis jetzt allerdings, wie viel der Service kosten wird.
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Googles Stadia ist eine ehrgeizige, neue Spieleplattform, die auf einem Streaming-Cloud-Service basiert. Da die Gamer ihre Spiele direkt via leistungsstarken Cloud-Computern streamen können, werden bei Stadia keine teuren Konsolen benötigt. Stadia wird ab November vorerst den Exklusiv-Abonnenten des kostenpflichtigen Premium-Angebots vorbehalten sein, die Plattform kann jedoch irgendwann auch kostenlos genutzt werden. In jedem Fall müssen die Spieler aber ihre Games speziell für Stadia kaufen, um spielen zu können.
Google und Apple haben viel Geld in ihre neuen Gaming-Projekte gesteckt, diese weichen jedoch in ihren Ansätzen stark von den Gewohnheiten der Gamer ab. Im Gegensatz dazu hat Microsoft langsam einen eigenen Abonnementdienst und eine Cloud-Gaming-Plattform eingerichtet, ohne dabei den Kern des Xbox-Geschäfts anzugreifen.
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Microsoft hat Xbox jahrelang zu einer vertrauenswürdigen Gaming-Marke gemacht. Stadia und Apple Arcade müssen ihren guten Ruf erst noch aufbauen.
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Gamer sind besonders schwierige Kunden mit hohen Erwartungen an die Unternehmen, denen sie vertrauen. 2001 bahnte sich Microsoft mit der Xbox den Weg auf den Markt, dennoch dauerte es fast ein Jahrzehnt, bis die Marke eine ähnlich große Fangemeinde um sich scharte, wie sie Nintendo und Sony PlayStation bereits seit den 90er Jahren hatte.
Keine andere Plattform konnte sich einen so bedeutenden Anteil in der Videospielbranche sichern – in den vergangenen 18 Jahren wurde der Wettstreit im Wesentlichen zwischen den drei Konkurrenten Xbox, PlayStation und Nintendo ausgetragen, wobei auch PC-Spiele dank ständig verbesserter Technologie immer beliebter wurden.
Apple Arcade verspricht, mehr als 100 Titel in seinen Abonnementdienst aufzunehmen. Keiner dieser Titel hat jedoch einen so hohen Wiedererkennungswert wie die erfolgreichen Spiele im Xbox Game Pass.
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Apple hat unter Hardcore-Gamern einen eher schlechten Ruf, da hochwertige Spiele auf Mac-Computern nur selten spielbar sind. Das Unternehmen hat mehrere unabhängige Videospielstudios mit der Entwicklung von Originaltiteln für Apple Arcade beauftragt, doch Details zu diesen Veröffentlichungen gab es bisher kaum.
Es ist sicher, dass Apple Arcade die Spielbibliothek, die Nutzern von iPhones, iPad und Mac zur Verfügung steht, erweitern wird, unklar ist aber, wie die neuen Spiele im Vergleich zu den beliebtesten Spielen auf Xbox und PlayStation abschneiden.
Das Xbox-Game-Pass-Abonnement bietet den Gamern mehr als 100 verschiedene Spiele, von denen viele ehemalige Bestseller sind. Darüber hinaus hat Microsoft damit begonnen, seine neuesten Spiele am selben Tag auf Game Pass zu veröffentlichen, an dem sie auch im Handel erscheinen. Gamer, die Spiele wie „Gears of War 5“ spielen möchten, müssen nur die 10-Euro-Abonnementgebühr zahlen, um am Veröffentlichungstag auf das vollständige Spiel zugreifen zu können.
Die lange Liste der exklusiven Xbox-Spiele hilft beim Verkauf von Konsolen. Jedes für den Start von Stadia bestätigte Spiel wird in der Zwischenzeit bereits auf einer anderen Plattform verfügbar sein.
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Stadia wird viele Spiele haben, die auch bei Xbox und PlayStation verfügbar sind, dennoch muss Google die Spieler davon überzeugen, die Bibliothek von Stadia anstelle der von bekannteren Plattformen zu nutzen. Obwohl Google für einige der beliebtesten Technologien der Welt verantwortlich ist, scheint eine Positionierung in der Welt der Unterhaltung schwieriger für das Unternehmen zu sein.
Seit Jahren schwankt der Wettbewerb zwischen Xbox, PlayStation und Nintendo hauptsächlich aufgrund der exklusiven Inhalte. Jede Plattform hat ihre eigenen lizensierten Spiele: Nintendo hat „Super Mario“, „Zelda“ und „Pokémon“; Sony hat „The Last of Us“, „God of War“ und jetzt „Spider-Man“. Xbox hat Games wie „Halo“, „Gears of War“ und „Forza Motorsport“.
Unterdessen kann jedes für den Start von Stadia im November bestätigte Spiel zuvor bereits auf einer anderen Plattform gespielt werden. Google hat ein firmeneigenes Spielestudio namens Stadia Games and Entertainment eingerichtet, um exklusive Spiele zu entwickeln. Bis 2020 wird jedoch keines davon fertig sein.
Exklusivität spielt eine wichtige Rolle, wenn es um das Investieren in eine Plattform geht, und Stadia wird beim Start nichts Einzigartiges zu bieten haben.
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