Mit einem Batteriespeicher können Sie überschüssige Sonnenenergie aus Ihrer PV-Anlage zwischenspeichern und später nutzen. Allerdings sind die Speicher teuer. Lohnt sich die Anschaffung? Die Preise für Solaranlagen sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken – aber auch die Einspeisevergütung. Sie liegt zwischen 7 und 12 Cent pro Kilowattstunde (kWh), steht aktuell zur Diskussion und könnte sogar vollkommen abgeschafft werden . Angesichts dessen und eines durchschnittlichen Strompreises von teilweise 30 Cent/kWh lohnt sich die Teil- und Volleinspeisung ins öffentliche Stromnetz also kaum noch. Besser ist es, den gewonnenen Sonnenstrom selbst zu verbrauchen. Doch nicht immer wird dieser gebraucht, wenn er erzeugt wird. Dieses Problem lösen Batteriespeicher oder auch Heimspeicher. Wie funktionieren Heimbatteriespeicher? Die Speicher bestehen aus mehreren Lithium-Ionen-Akkus. Diese gibt es bereits in E-Autos, aber auch in Smartphones oder Notebooks. Sie haben eine vergleichsweise lange Lebensdauer und weisen eine hohe Energiedichte auf. Das heißt, dass sie viel Energie auf kleinstem Raum speichern und somit platzsparend sind. Neben Batterien aus Lithium-Oxiden gibt es auch Modelle aus Lithium-Eisenphosphat (LFP), das als langlebig und sicher gilt. Erzeugt die Solaranlage mehr Strom, als Sie gerade verbrauchen können, wird der Überschuss zum Batteriespeicher geleitet . Benötigen Sie dann Strom, wird dieser vorzugsweise dem Batteriespeicher entnommen. Es gibt zwei gängige Speichervarianten: DC-gekoppelte Speicher (Gleichstrom) und AC-gekoppelte Speicher (Wechselstrom). DC-gekoppelte Speicher sind direkt mit der PV-Anlage verbunden. Da sie keinen eigenen Wechselrichter haben, nutzen sie den der PV-Anlage mit. Dadurch sind die Umwandlungsverluste geringer. Diese Art von Speicher können Sie auch direkt an die Solaranlage anschließen. Man spricht auch von Hybridspeichern. AC-gekoppelte Speicher: Die PV-Anlage wandelt den erzeugten Gleichstrom mit ihrem Wechselrichter in Wechselstrom um und speist ihn direkt ins Hausnetz ein. Von dort fließt er dann zum Speicher. Der AC-gekoppelte Speicher verfügt ebenfalls über einen eigenen Wechselrichter. Er wandelt daher den Strom wieder in Gleichstrom um und speichert ihn. AC-gekoppelte Speicher sind somit flexibler. Wie teuer ist ein Heimspeicher? Die Anschaffungskosten für einen Heimspeicher liegen derzeit bei etwa 400 bis 800 Euro (brutto) pro kWh Speicherkapazität . Hinzu kommen Installationskosten zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Somit kostet ein 5-kWh-Speicher zwischen 2.000 und 4.000 Euro, ein größerer mit einer Kapazität von 10 kWh etwa 4.000 bis 8.000 Euro. Systeme mit mehr Funktionen, etwa einem Energiemanagement-System (EMS) oder einer Notstromversorgung, liegen dabei am oberen Ende dieser Spanne. Hinzu kommen jedoch die Kosten für die Montage sowie die laufenden Kosten, wie etwa die Wartung. Diese kann im Zuge des Photovoltaikanlagen-Checks stattfinden . Eine bundesweite, direkte Förderung für Batteriespeicher gibt es nicht. Allerdings kann es vereinzelt Kommunen geben, die die Anschaffung bezuschussen. Zudem gibt es über die staatliche Förderbank KfW zinsgünstige Kredite. Lesen Sie auch: Heimspeicher: Wie Sie mehr Geld für Ihren Strom bekommen Wie groß sollte der Batteriespeicher sein? Energieverbände und Verbraucherzentralen raten dazu, den Speicher nicht zu groß zu wählen. Zum einen, weil die Anschaffungskosten vergleichsweise hoch und demnach die Amortisationszeiten zu lang sind. Zum anderen, weil sich ein zu großer Speicher schnell abnutzt, wenn er nicht vollständig (bzw. mindestens zu 80 Prozent) geladen wird. Als Faustregel für die Speichergröße gilt daher: 1 kWh Speicherkapazität pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch. Alternativ sollte der Speicher etwa 60 Prozent des Tagesbedarfs decken. Liegt der Jahresverbrauch bei 5.000 kWh, reicht ein 5-kWh-Speicher aus. Damit ist ein Zweipersonenhaushalt in der Regel gut bedient. Liegt der Jahresverbrauch bei 10.000 kWh , reicht ein 10-kWh-Speicher aus. Damit ist ein Vierpersonenhaushalt in der Regel mit Wärmepumpe und E-Auto gut bedient. Wie lange hält ein Heimspeicher? Aktuell beträgt die Lebensdauer gängiger Lithium-Ionen-Speicher zehn bis 15 Jahre. Teilweise sind sogar 20 Jahre möglich. Zum Vergleich: Eine Photovoltaikanlage hält meist länger als 25 Jahre. Bringt ein Batteriespeicher Unabhängigkeit? Eine PV-Dachanlage deckt etwa 35 Prozent des Strombedarfs eines Einfamilienhauses. Mit einem Heimspeicher lässt sich dieser Anteil je nach Anlagengröße, Lastprofil und Standort auf bis zu 70 Prozent erhöhen. Sich mithilfe des Speichers komplett autark mit Strom zu versorgen, ist dagegen nicht möglich. Denn oft reicht die Kapazität des Batteriespeichers nicht aus, um genügend Energie für die Wintermonate bereitzustellen. Zudem speichern die Anlagen den Strom nicht für Monate, sondern für Stunden oder Wochen. Allerdings lassen sich Batteriespeicher als Notstromanlage nutzen. Kommt es etwa zu einem Stromausfall , können Sie etwa den Kühlschrank oder – bis zu einem gewissen Maß – die Heizung weiterbetreiben. Allerdings muss man bei den meisten Geräten diese Notfunktion extra dazukaufen. Stromspeicher sind also vor allem für die Haushalte sinnvoll, die außerhalb der Wintermonate Energie in den Abend- und Nachtstunden benötigen – beispielsweise zum Laden des E-Autos. Sind Batteriespeicher wirtschaftlich? Auch wenn die Anschaffungskosten für Solarspeicher sinken, sind sie nicht für jeden rentabel. Ausschlaggebend sind: die jährlichen Betriebskosten für Versicherung und Wartung (etwa 1 bis 2 Prozent der Anschaffungskosten), die Wirkungsgradverluste über die Nutzungsdauer, eine mögliche Förderung. Braucht mein Balkonkraftwerk einen Speicher? Steckersolaranlagen speisen ihren Strom meist direkt ins Hausnetz ein, wo er umgehend verbraucht wird. Es bleibt daher kaum Überschuss für einen Speicher. Dieser rechnet sich also selten. Wo der Heimspeicher stehen sollte Der Heimspeicher sollte an einem kühlen, trockenen Ort stehen, etwa im Keller oder im Technikraum. Dabei müssen auch die vom Hersteller vorgeschriebenen Abstände zu Wänden, Decken und Technik eingehalten werden. Garage oder Heizkeller sind ungeeignet. Es kann sinnvoll sein, den Heimspeicher von einem Fachbetrieb anschließen zu lassen. Fazit Ein Stromspeicher lohnt sich vor allem dann, wenn der Strombedarf abends und nachts hoch und die Teileinspeisevergütung niedrig ist. Wichtig ist, dass er nicht überdimensioniert ist, an der richtigen Stelle steht und regelmäßig gewartet wird.
