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Max Harmonist – Ballet und Schach

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*1864.02.10  + 1907.10.16
(Bild entfernt)
************************************************************************************

 

 

In der Veröffentlichung „Reflexionen über das Monte-Carlo-Turnier“ schrieb Emanuel Lasker in der Fachzeitschrift „Schachmatt“ im Februar 1903 Folgendes:
Zu Beginn des Jahres 1880 hatten sich mehrere junge Männer, die meisten von ihnen Studenten, daran gewöhnt, sich in einem Berliner Café zu treffen und ihre Nachmittage mit dem Spielen von Schachpartien oder sich deren Analysen interessanter Positionen zu widmen.

Diese jungen Männer (unter ihnen Siegbert Tarrasch, C. von Bardeleben, B. Lasker, W. Cohn und Max Harmonist) erarbeiteten auf der Grundlage der Ideen von Wilhelm Steinitz einen eigenen Stil, der zu späterer Zeit bei den Turnieren Früchte trug.
Zu jener Zeit war das deutsche Schachleben durch eine tiefe Enttäuschung belastet. Im Jahr 1881 waren die Vorbereitungen für ein internationales Turnier in Berlin getroffen worden. Adolf Anderssen war schon vor drei Jahren gestorben, und jeder machte sich so seine Gedanken, welcher seiner Schüler seinen Platz einnehmen würde. Aber, ach! die aus dem Ausland hinzugekommenen Spieler besiegten die deutschen Meisterspieler. „Die Depression“, die das deutsche Schachleben belastete, wurde in den folgenden Jahren noch schlimmer.

 

(Bild entfernt)

 

 

In Nürnberg im Jahre 1883, in Hamburg 1885, in Frankfurt am Main 1887 waren englische und amerikanische Mitstreiter immer überlegen. Doch plötzlich und fast wie ein Akt der Befreiung endete die Überlegenheit der ausländischen Meister.
Es war in Breslau, als im Sommer des Jahres 1889 eine Wandlung eintrat, denn zum ersten Mal zog der jugendliche „Schach-Siegfried“  seine unverwundbare Panzerrüstung an und vernichtete mit seinem Schwert seine Feinde. Der „Siegfried“ war Dr. Siegbert Tarrasch und sein eiserner Mantel, in den er sich eingehüllt hatte, war das Vertrauen in die siegreiche Kraft der aufeinanderfolgenden Gedanken, die absolut logisch waren, und der Objektivität des Handelns, die absolut eindeutig war. Seine Panzerrüstung war unverwundbar; nicht in einer einzigen Partie war er seinem Gegner unterlegen.

 

(Bild entfernt)

                 

gemalt von Elke Rehder

 

Über diese epochale Leistung war die Begeisterung groß, umso mehr, weil es nur der Anfang von noch größeren Taten war. Im nächsten Jahr ging Dr. Tarrasch nach Manchester, wo er seine Gegner in der gleichen Weise besiegte. Dann folgte eine fast ununterbrochene Karriere der Siege bis hin in das Hastings-Turnier 1895.
Laskers Lob über Tarrasch 1903 befremdet bei der Gegenüberstellung, ihre Fehde während der Weltmeisterschafts-Verhandlung fünf Jahre später zu lesen.
Zur besseren Orientierung ist das Lebensalter der von Lasker im Jahr 1880 erwähnten Spieler nachfolgend angegeben:
Siegbert Tarrasch – 18

 

(Bild entfernt)
Curt von Bardeleben – 19
Berthold Lasker – 20
Wilhelm Cohn – 21
Max Harmonist – 16
Emanuel Lasker, der sich nicht selbst erwähnte, war damals 12 Jahre alt.

 

(Bild entfernt)

 

Mit 11 Jahren verließ Lasker seine Heimat, um bei seinem Bruder Berthold in Berlin zu leben und dort die Schule zu besuchen. Er lernte schnell und nicht nur Schach zu spielen. Um sein Spielniveau zu verbessern, griff er zur Selbsthilfe und spielte im Café Kaiserhof für Einsätze.

 

(Bild entfernt)

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Café Royal

 

(Bild entfernt)

Hotel und Café Kaiserhof

 

Von all den genannten Spielern war Max Harmonist recht ungewöhnlich. Er war nämlich ein Balletttänzer. Die meisten sagten, er sei reif für das Royal Ballet, aber es gab kein Royal Ballet in Preußen. Harmonist arbeitete an der Berliner Königlichen Oper, die eine Gruppe von Ballett-Tänzern beschäftigte.

 

(Bild entfernt)

                 

Chess dancer, gemalt von Elke Rehder

 

In den frühen 1880er Jahren war Harmonist immer noch ein sehr kleiner Junge und auf der Tanzfläche noch recht unbeholfen. Er begann die Schachcafés „Kaiserhof“ und „Royal“ zu frequentieren, wo man sich dem Schach und anderen Spielen widmete. Er schaute zu, beobachtete die Züge und spielte gelegentlich eine Partie. Harmonist schien einer jener seltenen Menschen gewesen zu sein, der die Ideen im Schach wie ein Schwamm aufsog. In kurzer Zeit nannten ihn seine Freunde „der kleine Morphy“ oder „Little Morphy“

 

(Bild entfernt)

 

sowohl aufgrund seiner Größe als auch wegen seines angeborenen Talentes. Harmonist interessierte sich sehr für alle kulturellen Aspekte, ob es Literatur, Kunst oder Musik war. Obwohl seine Gesamtergebnisse im Schach nicht besonders gut waren, ist es erstaunlich, dass Schach wohl eines seiner bevorzugten Interessen war. Man mag sich fragen, was er wohl mit einer gezielten Ausbildung und genügend Zeit, sich dem Spiel intensiv zu widmen, erreicht haben könnte. Er gewann einige brillante Einzelpartien gegen die besten Spieler seiner Zeit.

 

Nachstehend ein Beispiel:

ISIDOR GUNSBERG vs MAX HARMONIST

 

(Bild entfernt)

 

 

[kommentiert von NM Hebert Pérez García]  

 

(Bild entfernt)

 

Gunsberg, Isidor   

 

(Bild entfernt)

 

 

– Harmonist, Max [C50] 

DSB–05.Kongress Frankfurt (9), 1887

 

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5

4.d3 (Weiss zieht es vor, eine langsame Entwicklung anzustreben, um das Zentrum zu gegebener Zeit mit seinen Figuren zu öffnen.

Diese Strategie kennt man unter dem Namen “Giuoco Pianisimo”.

Schwarz kann verhältnismässig leicht ausgleichen.)

4..d6

5.Le3 [die üblichere Variante ist: 5.c3!? Sf6 6.0–0 0–0 7.Lb3 etc.]

 

5…Lb6 [Vielleicht ist es genauer, wie folgt zu spielen: 5…Lxe3 6.fxe3 Sf6 etc.]

6. Sbd2 Sf6 7.Sf1 d5= [Schwarz hat nunmehr die Stellung ausgeglichen. ]

 

8.exd5 Sxd5 9.Dd2 [9.Ld2 0–0 10.Sg3] 9…h6 10.0–0–0 Le6

11. Lb5 [Besser ist: 11.Sg3]

 

11…Dd6 12.Sg3 f5

13. Lxb6 [Die Öffnung der “a”-Linie erlaubt Schwarz, einen Angriff auf den gegnerischen König einzuleiten.Sicher war es vorsichtiger, wie folgt fortzusetzen: 13.The1]

13…axb6

 

(Bild entfernt)             

 

Weiss zieht.

 

14.Sxe5? [Es sieht so aus, dass es sich hier um eine interessante Kombination handelt. Aber in der Tat ist es ein schlimmer Fehler. Hier musste wie folgt gespielt werden: 14.Lxc6+ bxc6 15.c4 Sf4 16.Sxe5 Dxe5 17.The1 Dd4 18.Sxf5 Dd7 19.Dxf4 0–0 20.Sxh6+ gxh6 21.Dxh6 Lf5 22.Te3 Lh7 mit Chancen auf beiden Seiten, aber noch unklarem Spiel.]

 

14…Dxe5? [Die starken modernen Programme zeigen an, dass Schwarz einen entscheidenden Vorteil erzielen könnte mit 14…Txa2! 15.Kb1 0–0! 16.Sxc6 Tfa8 17.c3 T8a3–+. In der Tat handelt es sich hier um eine äusserst schwierige Variante, die für “menschliche” Schachspieler kaum erkennbar ist.]

 

15.Tde1 Txa2 16.c4 0–0 [ Hier hätte man auch folgende Fortsetzung in Betracht ziehen können: 16…Df4 17.Txe6+ Kd8 18.Lxc6 bxc6 19.cxd5 Ta1+ 20.Kc2 Da4+ 21.Kc3 Da5+ 22.Kc2 Da4+=]

 

(Bild entfernt)
Weiss zieht.

 

17.Lxc6 [Schrecklich wäre, die Dame zunehmen 17.Txe5??  17..Ta1+ 18.Kc2 Sd4#]

 

17…Dd4 18.Lxd5 Lxd5

 

19.cxd5?! [Mit dem listigen Zwischenzug 19.Se2!, und wenn dann 19..Dc5 20.b4 Txd2 21.bxc5 Txd3 22.cxd5± erreicht Weiss einen klarten Stellungsvorteil.]

 

19…Ta1+ 20.Kc2 Da4+ 21.Kc3 Da5+

 

 (Bild entfernt) 

 

Weiss zieht.

 

22.b4? [Ein unverständlicher Fehler des GM Isidor Gunsberg.

Mit 3-facher Zugwiederholung würde die Partie remis sein 22.Kc2 Da4+ 23.Kc3 Da5+= Nachdem Gunsberg die Partie forciert, verliert er auf verschiedene Weise.]

 

22…Ta3+–+ [ Auch führt zum Gewinn: 22…Da3+ 23.Kc4 (23.Kd4 Ta2–+) 23…Ta2 24.Dc3 b5+ 25.Kd4 c5+ 26.Dxc5 (26.bxc5? Da4+–+; 26.dxc6? Td8+–+) 26…Db2+ 27.Dc3 Dxf2+ 28.Te3 Df4+ 29.Te4 fxe4 30.Sxe4 Te8–+]

 

23.Kd4 c5+–+ [23…Ta4–+]

 

24.Ke5 [24.Ke3 cxb4 25.f4 Ta2 26.Dc1 Dxd5–+]

 

24…Da8 [24…Db5–+]

 

25.Kf4 Dd8–+ [25…Ta2–+]

 

26.Db2 [26.h4 g5+ 27.Kf3 Dxd5+ 28.Ke2 Ta2–+]

 

26…Txd3

 

Und Weiss gibt auf: 0–1                

 

(Bild entfernt)                 

 

Gemalt von Elke Rehder

Zum Nachspielen:

(Bild entfernt)   

 

Eine gute Partie des Schachspielers Max Harmonist gegen eine Figur von hohem Niveau auf der internationalen Szene. Man verlieh ihm sogar dafür den Schönheitspreis des Turnieres.

Harmonist spielte Turniere:
1883 in Berlin 1.bis 4. geteilter Platz

1883 in Berlin 3. Platz

1885 in Hamburg Hauptturnier 1. Platz

1887 in Frankfurt 21. Platz

1888 in Berlin 4 bis 5. geteilter Platz

1889 in Breslau 15. bis 16. Platz

1890 in Berlin 5. bis 8. geteilter Platz
Die Formschwankungen sind sicher seiner unheilbaren Krankheit zuzuschreiben, die wir nachstehend erklären.

Nach 1890 nahm Harmonist nicht mehr an Turnieren teil, aber immer noch besuchte er Lokale, wo Schach gespielt wurde und verfolgte aufmerksam die ganze Schachszene. Er erkrankte an einem lähmenden Zustand, der Zerebralparese, die besonders belastend für Tänzer gewesen sein musste, und er starb im jungen Alter von 42 Jahren.

(Patienten mit Zerebralparese leiden häufig unter starker Spastik, die es Ihnen schwer macht, alltägliche Tätigkeiten auszuüben.)

Dr. Tarrasch schrieb einen Nachruf in den “Süddeutschen Schachblättern”, Ausgabe November 1907, (S. 229)

 

(Bild entfernt)

wie folgt:

 

„Max Harmonist ist nicht mehr. Mit ihm hat die deutsche Schachwelt einen ihrer liebenswürdigsten Meister verloren …“

 

Max Harmonist war auch Mitglied des süddeutschen Schachverbandes. Dass er nicht für eine längere Zeit auf der Schachbühne erschien, ist seiner damals unheilbaren Krankheit zuzuschreiben. Aber er hinterließ immer einen guten Eindruck, nicht nur bei den Schachpartien.

 

****************

Quellen: chess.com – chessgames.com – Wikipedia.org

Sitges (Barcelona), im Juli 2014






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