"Tatort" aus Luzern: Die Entführung einer Dopingsünderin
Die Luzerner "Tatort"-Kommissare stehen in ihrem vorletzten Einsatz unter Druck: Eine junge Boxerin wurde entführt. Und der einzige Mensch, der ihren Aufenthaltsort kennt, ist tot. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
- 2 von 5 Punkten
- Eigentlich bringt dieser Fall alles mit, was man für einen guten Krimi braucht. Doch richtig Spannung will leider nicht aufkommen, es fehlen die Emotionen.
Worum geht's?
Die Boxerin Martina Oberholzer kann sich über ihren Sieg nicht freuen: Ihre Gegnerin erliegt im Ring einem Herzinfarkt. Die junge Frau zieht daraus Konsequenzen: Sie will mit dem Dopen aufhören und über die Dopingszene auspacken. Damit macht sie sich Feinde. Ihr korrupter Manager Sven Brügger sperrt Martina in einen Luftschutz-Keller ein. Kurz darauf ist er tot. Die Tat ist schnell geklärt. Heinz Oberholzer gesteht den Mord an dem Boxmanager. Er ist der Onkel der jungen Frau und Ex-Polizist, der Liz Ritschard von früher zu kennen scheint. Doch niemand weiß, wohin der Tote die Boxerin verschleppt hat, die ohne Wasser eingesperrt ist. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Während die Ermittler draußen fieberhaft nach dem Entführungsopfer suchen, lässt sich der Onkel des Mädchens ins Gefängnis einschleusen, um an den Drahtzieher der Dopingmafia heranzukommen.
Warum lohnt sich dieser "Tatort"?
Unaufhörlich verrinnt die Zeit, die den Kommissaren bleibt, um die entführte Boxerin vor dem Tod zu retten. Das verleiht dem Krimi einen Drive, der einen auch über Hänger und Spannungsabfälle hinweg bei der Stange hält.
Was stört?
Schon Regie-Altmeister Alfred Hitchcock wusste, dass die Zuschauer am meisten mitfiebern, wenn sie etwas mehr wissen als die handelnden Figuren. Bei "Ausgezählt" ist es genau umgekehrt: Das Publikum tappt die meiste Zeit im Dunkeln. Warum genau die Boxerin verschleppt wurde, was genau sie gegen die Entführer in der Hand hat und wie das Geschäft mit dem Doping konkret funktioniert - das bleibt bis zum Schluss im Ungefähren.
Die Kommissare?
Eigentlich sind sie ein gutes Team, doch diesmal begegnen sich Liz Ritschard (Delia Mayer) und Reto Flückiger (Stefan Gubser) mit Misstrauen. Denn Ritschard verheimlicht etwas vor ihrem Kollegen - und macht gemeinsame Sache mit dem mordverdächtigen Ex-Polizisten. Und dann hintergeht die Kommissarin auch noch ihren Chef. Noch gerade rechtzeitig finden die zwei wieder Vertrauen zueinander.
Ein- oder Ausschalten?
"Ausgezählt" ist die letzte Folge vor der Sommerpause. Sie verpassen allerdings nichts, wenn Sie eine Woche früher in den "Tatort"-Urlaub gehen.