Heidelberg-Weststadt: Und immer wieder überquellende Altkleidercontainer
Heidelberg-Weststadt. (pop) Angemessen gewürdigt wird der enorme Eifer, den Chef Rolf Friedel und sein Team der städtischen Abfallwirtschaft und Stadtreinigung für die Sauberkeit in den Stadtteilen an den Tag legen, in schöner Regelmäßigkeit bei den sogenannten "Schmuddelecken-Begehungen" vor Ort. Nicht anders war es nun in der Weststadt. Hier zog Grünen-Stadträtin Luitgard Nipp-Stolzenburg am Ende der Tour folgendes Fazit: "Ansonsten scheinen wir glücklich zu sein." Was ihr von Friedel prompt diese Replik einbrachte: "Dann sind wir es auch!"
Ihr Lob bezogen hatte Nipp-Stolzenburg auf die von ihr beobachteten Tatsache, dass "Fahrräder, die irgendwo entsorgt werden", nach einem Anruf unter der im Rahmen der "Aktion saubere Stadt" geschalteten "Hotline" (06221) 5829999 tatsächlich entfernt würden.
Die "Hotline", ergänzte sie, funktioniere auch in diesem Fall. Schon zuvor hatte der Stadtteilvereinsvorsitzende Stefan Hauck zu den anderen Teilnehmern gesagt: "Überlegt mal, wie wenig Probleme wir in der Weststadt haben".
Als eines dieser wenigen Probleme stellte sich ein Umstand heraus, der eigentlich Anlass zur Freude geben sollte. Nämlich, dass das Fahrrad in der Weststadt ein überaus gerne genutztes Verkehrsmittel ist. Nun wandte Hauck freilich ein, dass viele Radler "sehr aggressiv gegen Fußgänger und Autos und gegen alles sind".
Mit dieser Meinung stand er nicht allein, denn auch eine Anwohnerin tadelte das Verhalten von Fahrradfahrern massiv. Adressaten ihrer Kritik seien jedoch keineswegs "nur junge Fahrradfahrer, sondern auch alte Schachteln wie ich".
Letzten Endes kam Hauck zu dem ein bisschen resigniert klingenden Befund, man könne nun mal "keine Gesetze auf gegenseitige Rücksichtnahme" machen. Um eben diese drehte es sich auch bei einem anderen Ärgernis aus Sicht Haucks. "Dass die Leute ihre Hecken nicht schneiden", sei ein Unding. Denn wenn die Straßen zuwachsen, bewirke dies unterm Strich eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer.
Die städtischen Vertreter konnten ihn aber beruhigen: Regelmäßig würden Hauseigentümer, die ihre Hecken wuchern lassen, angeschrieben. 80 Prozent schnitten sie daraufhin zurück. In den restlichen Fällen erledige das die Stadt - und stelle dann den Grundstückseigentümern eine entsprechende Rechnung.
Eine deftige Rechnung würden Friedels Mitarbeiter wohl auch gerne jenen Firmen in den Briefkasten flattern lassen, die dafür verantwortlich zeichnen, dass deren Altkleidercontainer ständig überquellen. Wie auf dem Wilhelmsplatz unschwer zu erkennen war, ist auch die Weststadt in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
Folglich forderte Hauck unmissverständlich, dass die fraglichen Firmen "ihre Container regelmäßig leeren müssen". Friedel teilte ihm mit, dass die rechtlich kaum umzusetzen sei. Die Stadt wolle die Altkleidersammlung künftig selbst in die Hand nehmen.