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Май
2018

Vogelsterben: Zum Kuckuck nochmal! Wo sind eigentlich die ganzen Singvögel hin?

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		Vogelsterben:  Zum Kuckuck nochmal! Wo sind eigentlich die ganzen Singvögel hin?

Von Alexander R. Wenisch

Seit Jahren schrumpft der Bestand der singvögel dramatisch – Schuldige gibt es viele, aber auch Ideen, wie Städte sich für mehr Vielfalt einsetzen könnten – Armin Konrad vom Nabu Heidelberg hat da ein paar Vorschläge

Herr Konrad, ich habe den Eindruck, im Moment ist es morgens in meinem Garten ruhiger als in den zurückliegenden Frühjahren. Wo sind all die Singvögel hin?

Vielleicht müssen Sie nur früher aufstehen (lacht). Es sind schon noch Singvögel da, aber Sie haben recht, der Bestand schwindet.

Kann man das an Zahlen festmachen?

Es gibt natürlich nur Schätzungen und Hochrechnungen. Aber in den vergangenen Jahrzehnten sind in Europa einige Hundert Millionen Brutvögel verloren gegangen.

Was sind die Gründe für den Schwund?

Einer der Gründe ist der dramatisch anhaltende Insektenschwund. Vögel, die auf Fluginsekten als Nahrung angewiesen sind, bekommen echte Probleme. Der Mauersegler zum Beispiel oder die Schwalbe. Die waren früher in den Städten in großen Trupps unterwegs. Heute sieht man sie nur noch vereinzelt. Was aber auch daran liegt, dass wir unsere Häuser falsch bauen.

Das müssen Sie erklären.

Die Rauchschwalbe brütet in Stallungen mit Öffnungen, durch welche die Schwalben einfliegen konnten. Der Mauersegler baut sich seine Nester in Gebäudehöhlungen. Aber viele Ställe sind heute völlig abgeschlossen. Und die modernen Wohnhäuser wiederum sind meist rundum "versiegelt".

Fehlt den Architekten die Sensibilität?

Ja, den Eindruck habe ich schon. Es gibt einfache Möglichkeiten: Zum Beispiel auch bei modernen Neubauten an den Außenfassaden sogenannte Nisthilfen anzubringen. Wird aber selten gemacht.

Könnte eine Kommune nicht einfach entsprechende Bauvorgaben machen?

Das wäre hervorragend. Heidelberg war ja mal Naturschutzhauptstadt! Da sollte man anknüpfen. Ich würde mir wünschen, dass das Thema Artenvielfalt und Lebensräume für Vögel auch bei den großen Konversionsflächen berücksichtigt würde. Einerseits bei den Bauten, aber auch bei den Grünanlagen.

Aber Heidelberg ist doch sehr grün!

Das stimmt. Ich sehe aber für Vögel und Insekten weniger wertvolles Grün. Alle Tiere brauchen Nahrung und Wohnungsraum, das beginnt mit Blüten für Insekten und reicht zu Hecken, Gebüschen und Nisthöhlen. Es geht letztendlich um die Förderung des Strukturreichtums. Mein Vorschlag: statt monotoner, flacher Grünstreifen vielfältige Blühflächen. Platz ist schon heute da: an Straßen oder Wegen, entlang der Straßenbahntrassen oder auf großen Verkehrskreiseln. Und: In Parks mehr blühende Gebüsche. Das schafft Lebensräume. Hier müsste die Stadt deutlicher als Vorbild vorangehen, damit private Gartenbesitzer es nachmachen.

Auch die Stadtgärten sind Ihnen zu monoton?

Es gibt mitten in der Stadt tolle, artenreiche Gärten! Aber insgesamt dominiert immer noch der kurz geschorene Rasen, auf dem kein Blümlein wachsen darf. Oder dieser Trend zum sogenannten Zen-Garten: pflegeleicht mit Schotter zugelegt. Unsäglich!

Gibt es positive Beispiele, wie die Stadt Einfluss nehmen kann?

Ja. Mir fällt die Heuss-Brücke ein. Da wurden künstliche Brutstätten für Mehlschwalben montiert. Die Vögel haben sie zuerst angenommen - und dann eigene Nester daneben gebaut. Das finde ich toll.

Der größte Feind des Vogels ist der Mensch?

Ja. Es gibt Arten, die leiden sehr darunter, dass der Mensch immer mehr Lebensraum beansprucht. Nehmen Sie den Kuckuck. Der Vogel ist ein Brutparasit, er lässt seine Eier von Sumpfrohrsängern oder Waldlaubsängern ausbrüten. Wenn die Zahl seiner Wirtvögel abnimmt, nimmt auch der Kuckuck ab. Außerdem ist er ein Opfer klimatischer Veränderungen. Weil es im Frühling früher wärmer wird, brüten seine Wirtsvögel mittlerweile auch früher. Bis der Kuckuck wiederum aus seinem Winterquartier aus Afrika nach Europa kommt, ist die Brut der Wirtsvögel schon aus den Eiern geschlüpft. Dann ist es zu spät, um die eigenen Eier noch unterzubringen. Das führte zu dramatischen Bestandsrückgängen: Der Kuckuck steht mittlerweile als "stark gefährdet" auf der Roten Liste. Das erschreckt mich sehr. Als ich Kind war, war der Kuckuck doch allgegenwärtig.

Gibt es auch Vögel, die hier neu heimisch geworden sind in den vergangenen Jahrzehnten?

Ja, zum Beispiel die Türkentaube. Sie kam aus Südosteuropa und wurde 1949 erstmals in der Rheinebene als Brutvogel nachgewiesen. Das war damals eine Sensation für Vogelkundler. Heute ist die Taubenart hier heimisch und weit verbreitet. Es gibt aber auch Vogelarten, die sich einfach neue Lebensräume erschließen.

Wie meinen Sie das?

Grüne Städte mit Parks und Gärten sind heute oft strukturreicher als bewirtschaftete Wälder oder landwirtschaftliche Flächen. Ringeltauben und Amseln, früher typische Waldbewohner, haben mittlerweile die Städte als weiteren Lebensraum entdeckt.

Welchen Anteil an der Entwicklung trägt die Landwirtschaft?

Einen großen. Die Landwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten eine immer stärkere Intensivierung und Industrialisierung erfahren. Wenn Nahrungsmittel möglichst billig sein sollen, können Landwirte nur überleben, wenn sie möglichst kostengünstig produzieren. Am besten geht das mit möglichst wenigen Arbeitskräften und dem effizienten Einsatz von Maschinen. Dabei stören kleinteilige Strukturen. Die Ackerflächen werden größer, die Anbaumethoden unter dem Einsatz von Düngung und Spritzmitteln auf optimalen Ertrag und Maschineneinsetzbarkeit ausgerichtet. Wenn alte Bäume mit Höhlen verschwinden, verschwinden auch Höhlenbrüter wie Steinkauz und Feldsperling. Wenn Hecken verschwinden, gehen Nahrungsschutz- und Bruträume für Heckenbrüter verloren und wo es keine Anbauflächen mit weniger dichtem Bewuchs gibt, fehlen auch die Brutmöglichkeiten der Bodenbrüter. Deshalb ist auch die Feldlerche, eine weitere Art alter Lieder, immer seltener zu hören.

Landwirte stehen aber unter einem enormen wirtschaftlichen Druck.

Das sehe ich ebenfalls so. Die Entwicklung ist ja aber politisch gefördert. Die EU-Agrarpolitik belohnt vor allem Größe und nicht biologische Vielfalt. Kleinbetriebe, denen der Artenreichtum und der Erhalt unserer Kulturlandschaft noch am Herzen liegt, sind klar im Nachteil. Zehntausende landwirtschaftliche Betriebe müssen jedes Jahr schließen, nur wer groß genug ist überlebt. 2020 werden die Agrar-Förderrichtlinien neu verhandelt. Ich hoffe sehr auf ein Umsteuern: Die Gesellschaft soll bereit sein, Landwirte, die auf Ertrag zu Gunsten der Förderung von Artenvielfalt und Kulturlandschaft verzichten, einen angemessenen Ausgleich zu bezahlen.

Gibt es denn auch intakte, artenreiche Nischen in der Region?

Ja. Die Weinbergzone entlang der Bergstraße hat zum Beispiel eine schöne Mischung: alte Steinbrüche, kleine Gärten, Obstbäume, Weinreben. Hier fühlen sich viele Vogelarten wohl. Teile des Handschuhsheimer Feldes, mit kleineren Gärten, sind noch struktur- und artenreich. Auch verschiedene Waldbereiche des Odenwaldes sind noch intakte Lebensräume. Mit alten, dicken Eichen und Buchen, in denen der imposante Schwarzspecht seine Höhlen baut, in die im Jahr darauf wiederum die Hohltauben einziehen können.

Der Wald als Naherholungsgebiet hat schon seinen Wert.

Absolut. Und die Sehnsucht nach Natur ist ja enorm beim modernen, digitalisierten Menschen. Ich wundere mich dann nur immer wieder, dass die Leute nicht mal beim Wandern und Spazieren das Handy weglassen können! Der Wald selbst gerät indes unter "Freizeitdruck".

Wie meinen Sie das?

Mountainbiker, Wanderer, Jogger ... Der Wald wird zum gut besuchten Freizeitpark. Das setzt scheue Tiere unter Stress. Sie ziehen sich zurück und verschwinden irgendwann komplett. Wie der Auerhahn, der noch vor 50 Jahren im Heidelberger Forst heimisch war. Der ist schon lange nicht mehr da.

Sie waren Lehrer. Lassen sich Kinder noch für Natur und Vögel begeistern?

Ja. Mit Kindern kann man Natur noch entdecken. Gehen Sie mal raus mit Ihren Kleinen und versuchen, die Vogelstimmen im Garten, Park oder Wald zu orten und zu bestimmen, wer da singt. Das ist ein spannendes, sinnliches Erlebnis für die Kinder - und dann auch für den Erwachsenen.

Info: Der Naturschutzbund Heidelberg bietet regelmäßig Vorträge und Exkursionen zu ganz verschiedenen Themen in der Region an oder Ferienkurse für Kinder, nabu-heidelberg.de






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