Heidelberger Regatta: 23 Heidelberger Heimsiege auf dem Neckar
Von Lucas Gropengießer
Heidelberg. Wenn die Heidelberger Brücken bunt beflaggt sind, sich die Neckarwiese in ein Bootemeer verwandelt und Ruderer auf dem Neckar lautstark vom Ufer angefeuert werden, kann das nur eines heißen: Es ist Regattazeit.
Zum 84. Mal hatte der Heidelberger Regattaverband zum sportlichen Kräftemessen an den Neckar geladen. 97 Vereine aus Deutschland, Frankreich und Ungarn waren am Wochenende zu Gast. Anfangs war sich das Regattateam unsicher, ob das Wetter halten würde. Mit dem Zieleinlauf des Männerachters am Sonntagabend bei grauem Himmel - aber ohne Regen - waren diese Sorgen jedoch weggeblasen.
"Es ist unfassbar, wie hoch motiviert und zuverlässig unsere ehrenamtlichen Helfer jedes Jahr dieses Ereignis meistern", äußerte sich der erste Vorsitzende des HRV, Klaus Menold, am Ende des arbeitsintensiven Wochenendes. Menold feierte sein 20. Jubiläum als Vorsitzender des HRV. 725 Ruderer ruderten in über 1000 Booten im Dreiminutentakt den Neckar abwärts um den Sieg, insgesamt hatten die Heidelberger Athleten 23-mal die Nase vorne.
Damit verzeichnete die Heidelberger Regatta erneut einen Teilnahmerekord. Eine hochkarätige Besetzung hatten die jeweils siegreichen Boote beim Otto-Entenmann-Sprint-Cup. Olympia-Teilnehmerin Lena Müller und ihre Vereinskollegin Meike Dütsch, selbst mehrmalige WM-Teilnehmerin, sprinteten auf der Distanz von 350 Metern dem Sieg entgegen. Besonders erfolgreich vertreten waren die Heidelberger Rudervereine im Junioren-Doppelzweier. Jacob Wild und Max Krause von der RGH gewannen den Jungen-Doppelzweier der 13- und 14-Jährigen. Ihre Ruderkollegen vom HRK, Martin Remus und Philipp Zeppenfeld, siegten in der gleichen Altersklasse im Leichtgewichts-Doppelzweier. Remus und Wild überquerten auch in ihren Einerrennen als Erste die Ziellinie.
Den ersten Sieg in ihrer noch jungen Ruderkarriere holten Jacob Peipser und Jacob Platten (beide HRK) im Junioren-Doppelzweier U17. In der Altersklasse U19 erkämpfte Elia Nassar (RGH) mit seinem Zweierpartner Nils Bergler aus Eberbach den Sieg. Mit nur einer halben Sekunde Vorsprung gewann Nassar auch sein Einerrennen vor heimischem Publikum. Souverän dominierten die Heidelberger Juniorinnen ihre Einerrennen in der Altersklasse U19. Freya Epp von der RGH und Alexandra Zawatzky vom HRK freuten sich an beiden Renntagen über die Medaille. Auch Felix Geldbach vom HRK konnte sein Einerrennen in der Altersklasse U17 mit deutlichem Vorsprung gewinnen.
Vier Medaillen gab es für die Senioren des HRK: Lea Stocker und Annika Sauter gelang im Seniorinnen-Doppelzweier ein Start-Ziel-Sieg. In der selben Altersklasse gewann Katharina Peters ihr Einerrennen. Jan Scholl und Lucas Gropengießer freuten sich über zwei Medaillen, einmal im Zweier und einmal im Vierer ohne Steuermann in Renngemeinschaft mit Rheinfelden und Mannheim. "Auf der Heimstrecke zu gewinnen, ist ein ganz besonderes Gefühl", freute sich Sport-Vizepräsident Thomas Palm vom HRK über die hohe Siegesquote.
Auch im Masters-Bereich waren beide Vereine sehr erfolgreich. Gisela Makowski vom HRK gewann beide Einerrennen. Bei den Männern setzte sich Christian Schyr (HRK) gegen die Konkurrenz durch. Die Mastertrainingsgruppe der RGH siegte im Männer-Doppelvierer mit Oliver Timm, Christian Michel, Rainer Fiedler und Thomas Cants (DRC). Der Masters-Achter des HRK konnte drei Siege erringen: Thomas Ruprecht, Marc Röhner, Max Burger, Jens Klein, Philipp Wessels, Gregor Jakobic, Kevin Bähr, Burkhard Hahn und Steuerfrau Sophie Stadler triumphierten.
Auch in diesem Jahr bewiesen die Ruderer Können. Die Planung für das nächste Jahr hat begonnen: Am 18./19. Mai 2019 findet die 85. Regatta statt.